Im Schatten der Wächter

Autor*in
Gardner, Graham
ISBN
978-3-7725-2836-1
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Stuttgart
Jahr
2019
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In dem Buch wird die Situation eines Jungen geschildert, der zunächst Opfer von massiven Attacken gegen ihn geworden ist. Nach einem Umzug und dem Wechsel in eine neue Schule verwandelt er sich schleichend in einen Täter, einem Mitglied der Wächter, die Schwächere auswählen und dann „Bestrafungsaktionen“ durchführen. Im Zentrum der Geschichte stehen die Verführung zur Macht und die Beherrschung anderer. Es wird genau beschrieben aufgezeigt, wie der Weg dahin durch Gewissensbisse und Selbstzweifel gepflastert ist.
2005 erhielt die Erstausgabe des Buches den deutschen Jugendliteraturpreis.

Beurteilungstext

Elliot, ein schmächtiger Junge, kommt mit elf Jahren in eine neue Schule in England und wird dort zum Opfer von Gewaltattacken. Sein Leben wird dadurch zur Hölle.
Als er nach einem Umzug in eine andere Stadt in einem Elite-Gymnasium aufgenommen werden soll, nimmt er sich vor, sich vollkommen unauffällig zu benehmen. Allerdings sucht er sich eine Aktion aus, bei der er glänzen kann, damit andere ihn respektieren. Er gewinnt einen Schwimmwettbewerb.
Gleichzeitig versucht er mit eiserner Disziplin, sein äußeres Erscheinungsbild so zu gestalten, dass er cool und unbeeindruckt wirkt.
Bald schon muss er erleben, wie ein anderer Schüler vor seinen Augen gequält und gedemütigt wird. Er kann nicht eingreifen, doch sein Gewissen plagt ihn sehr.
Bald schon wird er aufgrund seines Auftretens von den Führungspersonen der sogenannten Wächter zum Mitmachen aufgefordert, was seine Gewissenskonflikte steigert. Als er dann beim Schwimmen den gemobbten Schüler Ben kennenlernt und ihn sogar Zuhause besucht, führt diese Tatsache zur inneren Zerrissenheit. Als er sich dann noch in ein Mädchen verliebt, wird Elliots Verhalten auf eine harte Probe gestellt.
Gardner treibt geschickt das Spannungsverhältnis zwischen Opferverhalten und Täterverhalten voran, das sich in der Hauptfigur Elliot manifestiert. Durch die vielen Gedankenspiele wird die innere Zerrissenheit von Elliot virulent. Die Konflikte, in die Elliot gerät, sind für ihn nicht so einfach zu lösen. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass der klassische Konflikt zwischen Schwarz und Weiß oder Gut und Böse nicht so klassisch verläuft, wie vielfach in anderen Werken angelegt.
Gardener schildert in seinem Buch den Grundkonflikt des menschlichen Charakters in der Verstrickung zwischen Verführung zur Macht über andere und Beherrschung und dem Einsatz des Verstandes zur Menschlichkeit. Insofern ist dieses 2005 schon ausgezeichnete Buch aktueller denn je und auch für Erwachsene eine zu empfehlende Lektüre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PM; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 18.04.2020

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