Im Namen des Lexikons
- Autor*in
- Nothomb, Amélie
- ISBN
- 978-3-257-06344-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 148
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- –
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2003
- Lesealter
- ab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Von ihrer Mutter bereits vor der Geburt zum Wunderkind erklärt und deshalb mit einem besonderen Namen versehen erfüllt Plectrude diesen Wunsch mit Hilfe ihrer Tante, bei der sie aufwächst. Das tragische Schicksal ihrer Eltern scheint ihr vorherbestimmt- im letzten Augenblick kann sie sich jedoch anders entscheiden.
Beurteilungstext
Plectrudes Mutter ist überzeugt, dass sie diesem Kind das Mittelmaß ersparen muss. Deshalb tötet sie ihren Vater noch vor ihrer Geburt. Mit der Namensgebung hat sie nach der Entbindung alles getan, was ihr notwendig erschien. Sie tötet sich und hinterlässt das Kind ihrer älteren Schwester, die dieses Kind vergöttert. Obwohl Plectrude mit zwei Schwestern aufwächst, wird sie in eine märchenhafte Fantasiewelt hineingestellt. Ihre einzige Begabung ist das Ballett. In einem schrecklichen Drill einer Ballettschule verliert sie ihre Gesundheit. Diese Enttäuschung kann ihre Pflegemutter nicht verwinden. Plectrude findet zu einem normalen Leben zurück- bis sie durch eine Freundin davon überzeugt wird, dass ihr ein Schicksal als Mörderin bestimmt ist. Nachdem sie die Freundin getötet hat, will sie sich selbst umbringen. Ein alter Schulfreund, den sie einst geliebt hat rettet sie in letzter Minute. Gemeinsam finden sie eine Zukunft.
Eine spannende, verrückte Geschichte, die man mit angehaltenem Atem liest. Werden die unpädagogischen Bemühungen der Pflegemutter zur Katastrophe führen, wird dieses Kind nicht ebenfalls im Selbstmord enden? Beinahe scheint es so. Im letzten Augenblick wird das unwiederrufliche Schicksal durchbrochen.
PädagogInnen sträuben sich ob solch unpädagogischen Handlungen die Haare- man sieht die Katastrophe voraus. Ein Roman, der unterhaltsam nicht pädagogisierend sein will. Die Schilderung der Lebensumstände fasziniert gleichzeitig und macht betroffen. Keine leichte Lektüre, aber brilliant erzählt.