Der japanische Verlobte
- Autor*in
- Nothomb, Amélie
- ISBN
- 978-3-257-06746-0
- Übersetzer*in
- Große, Brigitte
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 163
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- –
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 18,90 €
- Bewertung
Teaser
Die belgische Bestsellerautorin Amélie Nothomb erzählt in ihrem autobiographischen Roman von ihrer ersten großen Liebe: Mit 22 lebte sie für einige Jahre in Tokio und verlobte sich dort. Zugleich beschreibt sie das Leben in einer Stadt, die voller Widersprüche ist.
Beurteilungstext
Amélie ist erst kurz in Tokio, als sie beschließt, Französischunterricht zu geben, um die japanische Sprache sowie die Sitten und Gebräuche des Landes kennenzulernen. Nach zwei Jahren ist sie mit ihrem Schüler Rinri verlobt, hat viele Erfahrungen gemacht, die sie in weiteren Romanen verarbeitet hat, und sich in ein vielseitiges Land verliebt.
In einer sehr ausgewählten, teilweisen erfrischend lakonischen Sprache erzählt die Bestsellerautorin über eine Episode ihres Lebens, die sie sehr stark geprägt hat. Dabei erkennt der Leser in jeder Zeile die tiefe Ehrfurcht vor dem Land, in dem sie für diese kurze Zeit lebt, und den großen Respekt vor den Menschen, denen sie begegnet. Die Gespräche über die japanische Kultur, die Amélie mit Rinri führt, erlauben dem Leser in eine andere Welt abzutauchen, über den Tellerrand zu schauen und eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen. Die Zurückhaltung der Japaner auf der einen, und ihre grenzenlose Neugier und Wissbegier auf der anderen Seite werden durch die Beobachtungen der Schriftstellerin so klar umrissen, das man selbst immer neugieriger auf diese Menschen und ihr Land wird.
Der Roman ist kaum als Jugendliteratur zu bezeichnen, da Thema und Figuren eher weniger zur Identifikation auffordern. Allerdings kann die Erzählung reisebegeisterte junge Menschen in den Bann ziehen, um ihnen eine neue Perspektive zu zeigen.