Im Herbstwald

Schlagwörter

• Gefühle
• Natur
• Tiere

Teaser

Fuchs, Maus und Rabe befällt die herbstliche Melancholie. Das Eichhörnchen verliert seine unbeschwerte Leichtigkeit jedoch nicht. Ein Bilderbuch über den Herbst und die eigene Einstellung.

Beurteilungstext

Die tierischen Freunde bestaunen den Herbst – doch seine Farbenpracht erkennen sie nicht. Stattdessen werden sie wehmütig. Der Abschied vom Sommer kommt. Die Maus weiß, dass sie ihre „Apfelhöhlen“ vermissen wird und auch der Rabe ist furchtsam, denn der gnadenlose Winter steht bereits unmittelbar bevor. Nur das euphorische Eichhörnchen verliert die Zuversicht und den Blick für das Schöne nicht. Es versucht die Freunde zum Beispiel durch kunterbunten Blätterregen aufzuheitern, doch das gelingt ihm nicht wirklich. Als dann „was kommt“ nehmen alle schnell reiß aus. Nur das Eichhörnchen bringt sich nicht in Sicherheit. Es erlebt ein herbstliches Abenteuer und bringt letztlich seine drei Freunde zum Lachen. Außerdem hat der wilde, stürmische Herbst auch Vorteile, wie nun auch die anderen sehen können.
Nach Daniela Kulots „Im Winterwald“ folgt nun ein zweites Bilderbuch in ganz ähnlicher Aufmachung. Der Wald, der Ort des Geschehens, ist derselbe. Im vorliegenden Buch ist er typisch herbstlich dargestellt: bunt und schön, aber auch grau und stürmisch. Die einsträngige Handlung des Buches ist im Präsens erzählt. Der Text ist sehr gut verständlich und lässt sich flüssig vorlesen. Die einzelnen Tierstimmen sowie die Gemütslagen der Tiere können beim Vorlesen durch die wörtliche Rede untermalt werden. Zu Beginn und am Ende des Bilderbuches sind gereimte Passagen vorzufinden. Diese beschreiben die Stimmung in der sich die tierischen Figuren befinden. Spannend ist, dass auch junge Rezipient*innen an dieser Stelle verstehen können, dass eine Situation aus verschieden Blickwinkeln betrachtet werden kann. Der Herbst reicht in beiden Fällen „die Hand“. Während sie am Ende des Buches ergriffen wird, wird sie zu Anfang abgelehnt. Literarische Gespräche werden dazu gut möglich. Die Illustrationen des Bilderbuches harmonisieren ausgezeichnet mit dem Text. Die farbintensiven Bilder sind im für Kulot typischen Stil gezeichnet. Die Tiere wirken realitätsnah und dennoch verspielt. Flächige Kolorationen werden durch viele Linien zu nuancenvollen Landschaften. Zudem sind kleine, aufheiternde Details, wie bspw. das im Sturm einsam baumelnde Eichhörnchen oder der Schirm auf dem Baum, in den Illustrationen versteckt, welche Betrachter*innen zum Schmunzeln bringen können. Insgesamt handelt es sich um ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch, welches bspw. Grundlage für die Auseinandersetzung mit der Jahreszeit „Herbst“ der auch dem Leben der Tiere in derselben sein kann.