Im Garten der Pusteblumen

Autor*in
Blanco, Noelia
ISBN
978-3-939435-80-8
Übersetzer*in
Taube, Anna
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Docampo, Valeria
Seitenanzahl
40
Verlag
Mixtvision
Gattung
BilderbuchFantastikMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die perfekten Maschinen haben alle Wünsche überflüssig gemacht. So sind sie eingeschlafen, und die Menschen leben ohne sie. Doch nicht alle Wünsche sind dahin, und so kommt das Leben zurück.

Beurteilungstext

Als die perfekten Maschinen im Tal der Windmühlen einziehen, verlieren die Menschen ihre Wünsche. Der perfekte Moment ist auf Knopfdruck abrufbar und niemand braucht mehr Sehnsüchte und Leidenschaften. Selbst der Wind bleibt aus und die Windmühlen drehen sich nicht mehr. Doch die Schneiderin Anna hat ihre Wünsche nicht verloren. Sie möchte etwas Besonderes nähen, und der Vogelmann - eine eigenartiger Riese - möchte einen Fluganzug. Diese beide Wünsche führen Anna zu den Wurzeln des Daseins, den Wünschen, die in Form von Pusteblumen Form gewinnen und auch den Wind wieder aufwecken. So bekommt nicht nur der Vogelmann seinen Fluganzug, sondern auch die Windmühlen beginnen sich wieder zu drehen und die Menschen entdecken, was ihnen verloren gegangen ist. Da können die perfekten Maschinen getrost abgestellt werden.
Die vorliegende Bilderbuchgeschichte erzählt vom Verlust an Menschlichkeit, den der Fortschritt täglich beschert. Die scheinbare Perfektion beraubt uns unserer Aufgaben und Herausforderungen, aber eben auch der damit verbundenen Momente der Sehnsucht und des Erfolgs. Der Wohlstand dämpft die Gefühle und das Leben wird oberflächlich.
Die Geschichte ist ein märchenhaft-idealistischer Entwurf der Überwindung dieser Entwicklungen. Letztendlich sind es die Menschen selbst, die sich besinnen. Wer noch fühlen kann, soll es ausleben, um anderen zum Leben zurück zu helfen. Die einzigartige Atmosphäre verliert sich jedoch in Leerstellen und einer überfrachteten Metaphorik, die an vielen Stellen den schmalen Grat an der Grenze zum Kitsch überschreitet. So wird auch der rote Faden immer wieder von neuen Irritationen überlagert, so dass die Stringenz der Handlung oft nicht erkennbar ist.
Valeria Docampos Bilder sind wunderbar filigrane Acrylzeichnungen, die mal scharfkantig und fein strukturiert, mal flächig die Bildwelten der Geschichte inszenieren. Groblinige weiße Linien brechen den harmonischen Charakter der Bilder und geben ihnen Tiefe.
So liegt hier eine sensible Geschichte in Worten und meisterhaften Bildern vor, die nicht immer den richtigen Ton trifft. Weniger wäre hier sicherlich viel mehr gewesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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