Im Eigelb steckt der Igel Rätselgedichte

Autor*in
Frank, Karlhans
ISBN
978-3-414-82153-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
64
Verlag
Gattung
Lyrik
Ort
Köln
Jahr
2008
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Man findet im Buch hintersinnige, komische Reime, Rätsel, Sprüche und Erzählgedichte neben heiteren Natur- und Jahreszeitengedichten. Alle animieren zum spielerisch - kreativen Umgang mit Sprache und Literatur. Die Texte sind betitelt, motivverwandt geordnet und für Lyrikprogramme geeignet. Die karikaturistisch - humoristische Illustration schafft zusätzliches Lesevergnügen, ist mehr als anschauliche Ausschmückung, sie verfremdet und lädt zum Interpretieren ein.

Beurteilungstext

Der Gedichtband ist buchgestalterisch besonders gelungen . Die dem Gedicht gewidmete Illustration kann sich räumlich entfalten. Eine ganze Seite, manchmal sogar eine Doppelseite steht für ein einzelnes, meist kurzes Gedicht zur Verfügung. Das nutzt der Illustrator auf originelle Weise, so dass sich die Augen meist zuerst den Bildern zuwenden. Die findet man wie zufällig hingesetzt an den unterschiedlichsten Stellen. Überwiegend sind Personen in Szene gesetzt. Die umrissmarkierten, figurativen Schwarz - Weiß - Grafiken sind an einzelnen Stellen eigelbfarben koloriert. Sie kommen ohne große Kulisse aus und greifen auf karikaturistisch - humoristische Weise ein Detail des Textes für den Leser deutungsoffen auf. Alle Texte sind sprachlich “verrätselt”, das macht sie besonders interessant.
- In den Nonsensgedichten z.B. erschließt sich manches von selbst oder vom Reim her:
IM GELBEN VOM EI (S.27)
Ein Stacheltier im Dotter steckt,
das mir, wenn´s weich gekocht ist, schmeckt.
Klopf schale auf und sage mir:
Wie heißt es, dieses Stacheltier?
oder
ARME TANTE ADELHEID (S.61)
Zur Mittagszeit durch Lüdenscheid
spazierte Tante Adelheid
in ihrem neuen Rüschenkleid.
Die Tante Adelheid ist breit,
das Rüschenkleid war nicht so weit,
das Rüschenkleid war eng,
Peng!
- Bei einigen Sprachspielen muss man seinen Kopf aber wirklich anstrengen oder auf die als Randbemerkung angefügten Lösungen zugreifen:
PAPIERTIGER (S.28)
Nimm dem Tiger das G,
das tut ihm nicht weh.
Setz das Gebliebene
einmal gedreht
vor das Geschriebene
Schau, was da steht.
Was du jetzt liest
ist der Tiger nur
nach der Dressur,
nicht von Natur.
- Das gilt auch für die Reime zum Erraten der
TEEKESSEL (S.39,40)
WAS druckt Zitronen und Worte aus, bringt uns mal Süßes , mal Saures ins Haus?
WER steckt sein Schwänzchen in die Höh und schwimmt auf der Zeitungen Lügensee?
WAS hält die Gans in ihrem Kleid für alle Dichter zum Schreiben bereit?
- Dagegen braucht man sich das vierteilige Erzählgedicht “Was macht der Clown im Januar ,Juni, September, Dezember “nicht verstandesmäßig aneignen. Mit seinen über 20 Strophen kann man es zum Klingen bringen. Es lässt sich z.B. mit verteilten Rollen unter Einbeziehung aller Schüler einer Klasse gut nachgestaltend sprechen.
- Wegen der oft ungewöhnlichen, assoziationrseichen Sprachbilder sollte man sich für für das Lesen und Verstehen einiger Gedichte ausreichend Zeit zum Nachdenken nehmen. Andere wiederum, wie die dem Jahreskreis gewidmeten vier Rätsel kommen der Empfindungslyrik nahe, man kann sie einfach wirken lassen.

Der Gedichtband lebt insbesondere vom Spannungsverhältnis zwischen Text und Bild, die jeweils auf ihre Weise
für intellektuelles Lesevergnügen sorgen:
WAS FÜR`N DING - so ist das einleitende Gedicht im Buch betitelt, und es beginnt so:
“Es hat einen Rücken,
ein Esel ist´s nicht,
kann dich entzücken,
befolgst du den Befehl,
wenn Esel man rückwärts spricht...”
Die Illustration dazu zeigt einen neugierig guckenden Esel, der auf seinem Rücken ein aufgeschlagenes Buch trägt.
ESEL...LESE!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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