Im Bann der Hexenkräfte

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Teaser

17. Jahrhundert. Die 12-jährige Issy verlässt ihren Ziehvater, um ihm nicht zu schaden. Dabei ist sie selbst nicht sicher: Ist sie eine Hexe oder nicht? Und wo sind ihre Wurzeln? Welche Rolle spielt Iohan? Und welche Zukunft wird es für sie geben?

Beurteilungstext

Eine einfühlsame und zugleich spannende Geschichte um die 12-jährige Issy, ein Findelkind, das nicht weiß, wer es ist, und das sich auf die schmerzhafte Suche nach der eigenen Vergangenheit begibt. Der Autor führt den Leser in das 17. Jahrhundert, in das Zeitalter der Hexenprozesse, und schreibt aus Issys Sicht ein Stück Geschichte der bedauernswerten Geschöpfe.
Die Spannung ist gleich mehrfach angelegt: Zum einen in der Frage nach Issys geheimnisumwobener Herkunft, zum anderen in der Ungewissheit, ob sie selbst eine Hexe ist. Anhand ihres Einzelschicksals entsteht ein weit gefasstes Bild der Zeit, ohne dass der Leser je das Gefühl hat, einen historischen Roman zu lesen. Dem Autor geht es nicht um akribische Genauigkeit; in seine Geschichte bezieht er fantastische Elemente mit ein, die für weitere Spannung sorgen und den Leser nie ganz erkennen lassen, wo die Realität endet und die Fantastik sprich: Hexerei beginnt. Ihm gelingt es dabei zu zeigen, wie Hexenverfolgungen aufkamen, nämlich durch Missverständnisse, Ängste, Missgunst. Dabei versucht er keine umfassende Darstellung, sondern stellt eine psychologische Studie in den Mittelpunkt, vermittelt dem Leser Issys Gefühle und den Glauben der “Hexen”, in einer Zeit als man den christlichen Gott für heidnisch grausam hielt und in ihm den Bestrafer der Sünder im Höllenfeuer sah.
Ein Stück dunkelster Zeitgeschichte Europas, das dem Andenken Tausender von Frauen gewidmet ist, die dem Wahn zum Opfer fielen.