Im Bann der Elemente. Erdmittelpunkt: Betreten auf eigene Gefahr

Autor*in
Herzog, Anna
ISBN
978-3-649-64211-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schlundt, Mandy
Seitenanzahl
224
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Münster
Reihe
Im Bann der Elemente Bd. 1
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

An seinem 10.Geburtstag wird Jacob von seiner Dusche angesprochen. Um Mitternacht soll er in den Garten kommen. Und dort beginnt ein Abenteuer, das ihn und seine Freunde in die dunklen Tiefen der Erde führen wird. Seine Aufgabe sei es, die Welt zu retten. Mit welchen Gefahren dies verbunden ist, das stellt sich allerdings erst nach und nach heraus. Aber mit den Freunden an seiner Seite wird Jacob alle Herausforderungen meistern.

Beurteilungstext

Ein sprechender Duschkopf als Beginn einer abenteuerlichen Reise ins Innere der Erde: Das klingt einigermaßen bizarr und absurd. Auch der weitere Verlauf der Geschichte hat mit der Realität nur wenig zu tun. Munter fabuliert und fantasiert Autorin Anna Herzog los. Man bekommt es mit der wassertriefenden Mädchen Nereide, einem Wandelbaren WasserWesen zu tun; sie wird Jacobs Freunde eben mal in einen Hirschkäfer, einen Tausendfüßler oder eine Kellerassel verwandeln. Warum, das spielt eigentlich keine Rolle. Aber sie kann auch die Zeit einfrieren. Was für die geplante Rettung der Welt nicht unwesentlich ist. Durch riesige Höhlen und über den See der Traurigkeit geht es gegen alle möglichen Widrigkeiten, Drachen, Wurzelknorre und andere sonderbare Wesen immer tiefer in die Erde hin zum Diamantschloss, wo die Herrscher der Vier Elemente wohnen – und sich um eine Lappalie streiten. Doch Jacob, der lang erwartete Prinz, und seine Freunde wissen natürlich Rat.
Es fällt einigermaßen schwer, bei der fantasievollen, flapsig erzählten Abenteuergeschichte einen halbwegs sinnvollen roten Faden zu finden. Ansätze dafür gäbe es eigentlich genug, etwa, indem beim Gang in die Tiefen der Erde etwa die geologischen Verhältnisse näher beschrieben worden wären. Das geschieht allenfalls in Ansätzen. Worum sich die Herrscher der Elemente erbittert streiten – und damit sogar die Zerstörung der Erde riskieren, auch das wäre ein gute Möglichkeit gewesen, eine ökologische Problematik anzusprechen. Aber die groß angekündigte, von Jacob geforderte Weltrettung stellt sich letztlich als Banalität heraus und geht in der Absurdität der Geschichte ohnehin nahezu komplett unter.
Einigermaßen problematisch für Kinder, die noch nicht wirklich flüssig lesen können, ist die häufige Verwendung der fehlerhaften Sprache eines Irrlichts, das – wie könnte es anders sein – die Kinder auf den rechten Weg leitet, aber leider keine S-Laute aussprechen kann: Sätze wie „Ich fau mich mal in diewem Garten um, ob eure Lichtkäfer wympathif wind“ (S. 217) oder “Wenn du daf nicht fafft, wag Befeid, dann würde ich jetft… Lofloflof, fonft verlaffe ich dich““ (S. 73f) erschließen sich nicht unbedingt auf Anhieb.
Durchweg gut gelungen sind die auflockernd eingefügten, kleinen und größeren Schwarz-Weiß-Illustrationen von Mandy Schlundt
Für Kinder ab etwa 8 Jahren ist das Buch gewiss eine amüsante Lektüre. Aber etwas mehr Sinnhaftigkeit und Wissensvermittlung hätten die Geschichte deutlich aufgewertet; dergleichen wäre auch problemlos möglich und wünschenswert gewesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 10.07.2023

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