Ich will doch nur frei sein

Schlagwörter

• Flucht
• Ungleichheit

Teaser

ICH WILL DOCH NUR FREI SEIN. Dieser Gedanke begleitet Filimon Mebrhatom immer wieder auf den Stationen seiner Flucht aus Eritrea nach Europa. Filimon liebt sein Heimatland, findet hier aber keine Freiheit. Die fehlende Meinungsfreiheit, die gravierenden Einschränkungen in Bereich der Bildung und auch die Angst vor dem Militär zwingen den erst 14jährigen Filimon zur Flucht. Die verschiedenen Stationen seiner "Reise" und seine Gedanken werden in dieser Autobiografie eindrucksvoll geschildert. Für den Unterricht ist Begleitmaterial im Beltz-Verlag erschienen.

Beurteilungstext

ICH WILL DOCH NUR FREI SEIN. Dieser Gedanke begleitet Filimon Mebrhatom immer wieder auf den Stationen seiner Flucht aus Eritrea nach Europa. Filimon liebt sein Heimatland, findet hier aber keine Freiheit. Die fehlende Meinungsfreiheit, die gravierenden Einschränkungen in Bereich der Bildung und auch die Angst vor dem Militär zwingen den noch jungen Filimon zur Flucht. Er hat den großen Wunsch seine Leben in Freiheit zu leben. Europa, der unbekannte, aber gelobte Kontinent ist sein Ziel. Hier hofft er frei zu sein und sein Leben so leben zu dürfen, wie wie er es sich wünscht. Im Januar 2014 verlässt er als 14jähriger daher, ohne sich von seiner Familie zu verabschieden, seine Heimat und flieht über die Berge nach Äthiopien. Schnell wird er von Soldaten aufgegriffen und in das erste Camp gebracht. Bald bemerkt Filomon, dass es nicht weitergeht und die Menschen hier nur aufbewahrt werden. Wohl oder übel muss er sich - wie viele Flüchtlinge - auf Schlepper einlassen und für sein Weiterkommen bezahlen. Auf seiner „Reise“ von Eritrea über Äthiopien, den Sudan und Libyen nach Europa. Muss der Protagonist viel Geld an diverse Schlepperbanden zahlen. Häufig werden die Flüchtenden gefoltert und bedroht, um noch mehr Geld von den Verwandten und Bekannten zu erpressen. Wie genau dieser Geldtransfer vor sich geht, bleibt auch in diesem Buch ein Geheimnis, da der Autor niemanden in Gefahr bringen möchte. Aber nicht nur Erpressung muss Filimon erleiden: Ausbeutung, Hunger, Durst, Folter und Vergewaltigung stehen an der Tagesordnung und sind ein viel zu hoher Preis für die Freiheit.
Als in Europa geborener Mensch scheint es unvorstellbar, was andere erleiden müssen, um einfach in Freiheit leben zu dürfen.
Filimon erzählt auf knapp 300 Seiten und in recht einfacher Sprache die Geschichte seiner knapp einjährigen Flucht. Beim Lesen werden leider immer wieder Unstimmigkeiten deutlich. Vielleicht ist es den vielen Erlebnissen während der Flucht geschuldet, die die Sichtweise auf die Dinge ändert. So wird je nach Situation betont, wie klein der Flüchtling ist, aber in der nächsten Situation ist er wieder der Große, fast Erwachsene. Für den Leser, die Leserin ist es schwer nachzuvollziehen, warum Filimon gerade die eine oder die andere Position einnimmt. Dann erwähnt er immer wieder seine schwerkranke Mutter, die er über alles liebt, die er aber ohne ein Wort zu sagen verlässt, um sie nicht zu „verletzen“. Etwas Schlimmeres, als nicht zu wissen, wo das Kind ist, gibt es wohl nicht - gerade in einem Militärregime.
Trotz vieler Unstimmigkeiten, die den Lesefluss hemmen, ist „Ich will doch nur frei sein“ ein sehr informatives Buch, welches die Bedürfnisse und Beweggründe der Flüchtlinge hier besser verstehen lassen. Neben seinen individuellen Erlebnissen geht Filimon auch auf drei verschiedene Themenbereiche ein

Warum fliehen Menschen aus Eritrea
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Mit viel Mut ist der Autor seinen Weg in die Freiheit gegangen und lässt uns Leser daran teilhaben. Wer das Buch und die Thematik im Unterricht einsetzen möchte, kann dies mithilfe kostenloser Downloads machen und Unterrichtsmaterial herunterladen.