Humboldt, der kleine Hase mit den großen Füßen

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Familie

Teaser

Humboldt ist ein ziemlich kleiner Hase und mag seine riesigen Füße nicht. Da zeigt ihm sein Großvater wozu Hasen ihre großen Füße haben: zum Springen, um Löcher zu graben, um vor Wölfen weglaufen zu können,...

Beurteilungstext

Die Geschichte von Humboldt ist zunächst eine schöne Geschichte über das Großwerden, das Zusammenleben verschiedener Generationen und das Lernen von Älteren. Der kleine Hase bekommt von seinem Großvater alles beigebracht was ein Hase können muss, bis er in der Lage ist selbstständig zu leben. Zu abrupt ist meines Erachtens das Ende: Als die beiden Hasen vor dem Wolf fliehen, bleibt der Großvater zurück und als Humboldt zu ihm zurückhoppelt, schickt er ihn fort und sagt ihm, er wäre alt und grau geworden und Humboldt wäre nun dran, das Leben stünde ihm nun offen. Auf der letzten Seite wird dann beschrieben, wie Humboldt loshüpft und herumtollt, währenddessen der alte Hase nun ja wahrscheinlich Opfer des Wolfes wird. Letzteres wird zwar nicht ausgesprochen, ist aber naheliegende Schlussfolgerung. Dass der Tod zum Leben dazugehört kann natürlich auch schon im Bilderbuch für kleine Kinder thematisiert werden, mir persönlich missfällt jedoch wie die Autorin den kleinen Hasen sorglos davonhoppeln lässt ohne traurig zu sein oder sich wenigstens zu verabschieden.
Die Illustrationen zur Geschichte sind wunderschön und harmonisch, das ganze Buch ist in Naturtönen gehalten. Die einzelnen Bilder sind ein bezaubernder Mix aus Aquarelltechnik und Zeichnung. Der Text fügt sich in die Illustrationen ein, die Sprache ist teilweise sehr poetisch, der Satzbau aber klar und einfach und gut verständlich für die angestrebte Leserzielgruppe.
Insgesamt wäre Humboldts Geschichte ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch, wenn das harte Ende nur nicht wäre.