Hey, Kiddo. Wie ich meine Mutter verlor, meinen Vater fand und mit Drogensucht in meiner Familie klarkommen musste

Autor*in
Krosoczka, Jarrett J.
ISBN
978-3-7432-1064-6
Übersetzer*in
Thiele, Ulrich
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Krosoczka, Jarrett J.
Seitenanzahl
320
Verlag
Loewe
Gattung
BiografieComic
Ort
Bindlach
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFachliteraturFreizeitlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Künstler und Autor Krosoczka hat in dieser Graphic Novel seinen eigenen Lebenslauf erzählt. Er musste mit schwierigen Lebensverhältnissen klarkommen: die Mutter war heroinsüchtig und kriminell, den Vater kannte er lange nicht. Er wurde deshalb von seinen Großeltern aufgezogen, die ihn liebten und seine künstlerische Begabung förderten.

Beurteilungstext

Jarrett Krosoczka hat in dieser Graphic Novel seine schwierige Kindheit und Jugendzeit aufgezeichnet. Seine Mutter Leslie war schon in jungen Jahren auf Heroin und dadurch in kriminelle Gesellschaft geraten. Als Jarrett drei Jahre alt war, nahmen ihn deshalb seine Großeltern bei sich auf. Von ihren eigenen fünf Kindern waren die beiden jüngsten noch Teenager und lebten noch zu Hause. Der kleine Jarrett wurde mit sehr viel Liebe und Verständnis von den Großeltern Shirley und Joseph und deren „Großfamilie“ umsorgt. Schon früh erkannten seine Großeltern und einige Lehrer sein künstlerisches Talent und förderten es tatkräftig. Das Zeichnen führte ihn nicht nur in seinen zukünftigen erfolgreichen Beruf, sondern half ihm auch dabei, seine traumatischen Kindheitserfahrungen zu verarbeiten. Mit seinen Comics lässt Jarrett die Betrachtenden an den vielen Höhen und Tiefen seines jungen Lebens teilhaben. Um der Authentizität willen hat er dazwischen Originalzeichnungen aus seiner Kinderzeit eingeschoben. Auch Briefe aus der Familie, besonders aber seiner Mutter, kann man im Original nachlesen. Doch aus allen Texten und Abbildungen ist immer wieder die enge und liebevolle Verbundenheit mit den Großeltern zu erkennen. Dies erklärt wohl den außergewöhnlichen „Einstieg“ in Jarretts Biografie. Er beginnt damit, wie sein Großvater Joe ihm auf dem Friedhof (!) das Autofahren beibringt. Wir befinden uns also eindeutig in Amerika. Außerdem hat der Künstler die Biografie seiner Großeltern der eigenen vorangestellt. Jarretts überaus gefühlsbetonte Darstellung seiner Lebensgeschichte ist deutlich an den Zeichnungen abzulesen. Die vielen traurigen, aber auch die glücklichen Momente hat er mit wenigen Strichen in der Mimik und Körperhaltung des Kindes und Jugendlichen festgehalten. Das Besondere an seinen Comics ist, dass sie nicht, wie üblich, in kleinen Umrahmungen hintereinander angeordnet sind. Obwohl sie fast übergangslos ineinander übergehen, ist die Reihenfolge problemlos zu erkennen. Alle Abbildungen sind in tristem Grau und Schwarz gehalten. Ein nicht weniger tristes Rotbraun bringt etwas Abwechslung auf die Seiten. Zumindest für die glücklichen Begebenheiten hätte man sich ein paar fröhliche Farbtupfer gewünscht. Dies gilt auch für die Titelseite des Buches. Die Sprache ist teilweise sehr vulgär, gerade bei den sonst so großartigen Großeltern. Sie haben beide Alkoholprobleme und sind, wie die ganze restliche Familie, Kettenraucher. Allerdings hat Jarrett trotz der unglücklichen Umstände seiner Geburt großes Glück gehabt. Immerhin schaffte es seine Mutter, während der Schwangerschaft clean zu bleiben. So wurde Jarrett als gesundes Kind geboren. Wie viele Babys kommen bereits drogenabhängig auf die Welt und brauchen als erste Maßnahme eine Entziehungskur? Und wie viele dieser Kinder werden von Heim zu Heim geschickt und wachsen in liebloser Umgebung auf? Es ist sehr schwierig, diese Graphic Novel einer bestimmten Zielgruppe zu empfehlen. Ihr Inhalt ist einfach zu problematisch. Wer sie gelesen hat, wird gewiss achtsamer auf Kinder schauen, die zum Beispiel ohne Frühstück und ohne erledigte Hausaufgaben zur Schule kommen oder sonst verhaltensauffällig sind. Der Verlag empfiehlt das Buch bereits für Kinder ab zwölf Jahren. Ein gemeinsames Betrachten mit Erwachsenen dürfte die fruchtbarste Möglichkeit der Lektüre sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.07.2023

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