Heut ist keine Zeit für Streit
- Autor*in
- Scharenberg, Lucy
- ISBN
- 978-3-219-11438-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Tophoven, Manfred
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 4-5 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Am Frühstückstisch geht es wie immer hoch her: Mara und Alex streiten sich erbittert um jede Kleinigkeit und keiner ist bereit nachzugeben. Mama und Papa beschließen den Tag der beiden Streithähne mittels eines Familienfahrplans so einzuteilen, dass ihnen keine Zeit mehr für Streitereien bleibt. Darüber hinaus gehen die Geschwister einen Tag lang getrennte Wege: Mara unternimmt etwas mit Mama und Alex mit Papa. Ob sie sich wohl vermissen?
Beurteilungstext
Dieses Buch für Kinder im Vorschulalter spricht das wichtige Thema an, wie sich Konflikte ohne Beleidigungen oder körperliche Aggressionen austragen lassen.
Die Umsetzung überzeut dabei leider nicht auf jeder Strecke. Das Buch möchte eine Streitkultur etablieren, führt aber Kinder vor, die gar nicht erst zu einem respektvollen Umgang miteinander angehalten werden. Die Kinder kommandieren sich beim Frühstück herum ohne „bitte" und „danke" zu sagen und, was viel schlimmer ist, die Eltern begnügen sich damit wegzuschauen. Papa verschanzt sich hinter der Zeitung und Mama hat auch die passende Rechtfertigung dafür parat: „Jedes Theater braucht sein Publikum." (Ein Satz, der eigentlich an Erwachsene Leser gerichtet ist und nicht unbedingt in ein Bilderbuch passt.)
Des Weiteren macht die Dichte der Schimpfwörter dieses Buch nicht gerade zum Vorlesevergnügen. Sicherlich soll der Konflikt zwischen den Geschwistern auf diese Weise lebendig gestaltet werden, aber die Streitsituationen wirken konstruiert und bestehen hauptsächlich aus Beleidigungen, Aggression und Handgreiflichkeiten.
Die Eltern wollen die beiden Streithähne versöhnen, indem sie sie einen Tag lang trennen. An sich eine ganz nette Idee, aber die Kinder vermissen sich in erster Linie, weil sie mit ihren Eltern keinen Spaß haben: Mara gelingt es nicht mit Mama zu wippen und Alex verliert gegen Papa im Wettschwimmen. Das wirkt zum einen unglaubwürdig, denn die meisten Eltern und Kinder haben sehr wohl Spaß beim gemeinsamen Spiel. Zum anderen sind die Beispiele etwas ungeschickt gewählt: Der Bruder vermisst seine Schwester, weil er gegen Papa im Wettschwimmen verliert - gegen die Schwester würde er gewinnen. Es stellt sich also die Frage ob es um Beisammensein oder um Überlegenheit geht. In diesem Sinne ist es auch schade, dass der Familienfahrplan anscheinend keine Zeit vorsieht, die die Familie gemeinsam verbringt.
Untermalt wird das Geschehen durch farbige Illustrationen mit ansprechenden Hintergründen, wie dem unaufgeräumten Kinderzimmer. Die Figuren wirken aber manchmal so hölzern wie die Dialoge.