Herz der Finsternis

Autor*in
Conrad, Joseph
ISBN
978-3-257-23486-2
Übersetzer*in
Widmer, Urs
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
8,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

1891 übernimmt Kapitän Marlow an der Mündung des Kongo einen Flussdampfer und fährt damit zwei Monate ins Landesinnere. Ungeduldig sieht er dem Ziel seiner Mission entgegen: der Begegnung mit dem mysteriösen Elfenbeinhändler Kurtz. Dieser hat sich der Kontrolle der Handelsgesellschaften entzogen und in der Wildnis sein eigenes Schreckensreich errichtet und Marlow soll in zurück holen. Doch wird er selbst jemals zurückkehren?

Beurteilungstext

“Herz der Finsternis” handelt von den Erinnerungen Marlows, der an einem Abend auf einer Jacht von seinen Erlebnissen als Kapitän auf einem Flussdampfer im Herzen Afrikas erzählt. Im 19. Jahrhundert blühte der Elfenbeinhandel und England war eine mächtige Nation mit vielen Kolonien in der ganzen Welt. Die Erzählung ist geprägt durch Wörter wie Wildnis, Finsternis, Schatten, Nebel, Krankheit, Hitze und Grauen und machen den Albtraum greifbar. Die alles dominierende Kolonialmacht findet ihre Personifizierung in dem Egomanen Kurtz, der in seinem Größenwahn und seiner Machtgier alle Grenzen der Menschlichkeit überschreitet. Aufgrund dieser Eigenschaften wird er bewundert, weil er wegen seiner Korruptheit und der Ausbeutung der Eingeborenen mit seinem Elfenbeingeschäft so erfolgreich ist. Je weiter Marlow auf seinem Weg in das Landesinnere vorankommt, desto mehr entfernt er sich von allem, was er geglaubt hat zu kennen. Die Zivilisation wird ausgerechnet von den Menschen zurückgedrängt, die sie zu verteidigen vorgeben und es scheint nur noch der Wahnsinn zu existieren.
Joseph Conrad schildert in seiner autobiographischen Erzählung realistisch und eindrücklich seine eigene Reise in das Landesinnere des Kongo, die er 1891 angetreten hat. Die gefährliche und anstrengende Fahrt durch die undurchschaubare Vegetation des Dschungels in das “Herz der Finsternis” ist als Sinnbild für den Blick in die eigene Seele zu verstehen. Bereits 1902 wurde “Herz der Finsternis” veröffentlicht; Urs Widmer hat es nun neu übersetzt und ein aufschlussreiches Nachwort dazu geschrieben. Francis Ford Coppola diente die Erzählung von Joseph Conrad als Vorlage für seinen preisgekrönten Kriegsfilm “Apokalypse now”. Dabei hat der die Handlung von Zentralafrika nach Vietnam und Kambodscha verlegt.
Die Thematik von “Herz der Finsternis” ist auch heute noch aktuell, weshalb diese Neuübersetzung vor allem für die Bearbeitung in der Oberstufe zu empfehlen ist. Die Sprache ist sehr schwierig und man braucht Konzentration und Ausdauer, um in das “Herz der Finsternis” vorzudringen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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