Herr Tiger wird wild

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Teaser

Herr Tiger lebt in einer gleichgeschalteten Welt. Niemand fällt aus dem Rahmen. Alle sind zufrieden. Alle außer Herrn Tiger. Er beginnt eine Veränderung in kleinen Schritten hin zum Individualismus und muss erfahren, welche Folgen dies nach sich zieht.

Beurteilungstext

Herr Tiger will sich selbst ausprobieren und beginnt mit kleinen Veränderungen, die ihn von den anderen aber mächtig abheben. Er geht plötzlich auf vier Beinen und wird argwöhnisch beobachtet. Er springt und brüllt, er badet im Brunnen und die Reaktionen der Mitbewohner des Ortes fallen immer weniger tolerant aus. Die Welt außerhalb des Ortes ist zwar um einiges bunter und aufregender, aber ganz ohne soziale Kontakte lebt es sich zu schwer. Der Tiger kehrt zurück und erkennt, dass sein Tun etwas in Gang gesetzt hat im Leben der Gemeinschaft.
Dies ist ein Buch, das Kinder ermutigt über ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse nachzudenken. Nicht alles lässt sich ohne zum Teil schwerwiegende Folgen umsetzen, aber auch kleine Schritte können Großes bewirken. Anders zu sein als andere erfordert Mut, und man kann erkennen und akzeptieren, dass gelebte Individualität nicht folgenlos ist.
Die Illustrationen dieses Buches sind absolut sehenswerte kleine Kunstwerke. Der Illustrator visualisiert die Gleichschaltung, die Angepasstheit. Die Welt ist braun-beige. Alles ist normiert. Allein die Gesichter zeigen einige Unterschiede. Nur der Tiger zeigt ein wenig Farbe und eine andere Blickrichtung. Seine ersten Versuche entfernen ihn deutlich von der Masse. In der Natur kommen blau-und Grüntöne hinzu. Ein paar dieser neuen Farben bringt er mit nach Hause.
Fazit: Ein wunderschönes, aufwändig gestaltetes Bilderbuch mir absolut sehenswerten Illustrationen.