Herr Tiger wird wild

Autor*in
Brown, Peter
ISBN
978-3-570-15908-8
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Brown, Peter
Seitenanzahl
44
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einer Art Parabel führt uns die Geschichte von der Künstlichkeit unserer heutigen Welt ein wenig zurück in die ""alte"" Zeit, ohne diese zu glorifizieren. Der Tiger wagt den Sprung zurück zu seinen Vorfahren, entledigt sich seiner Kleidung und läuft wieder auf vier Beinen, macht das, was Raubtiere so machen - aber die Sehnsucht nach dem Heute kehrt zurück.

Beurteilungstext

Ein Bilderbuch mit Schutzumschlag! Peter Browns ""Mr. Tiger Goes Wild"" stand schließlich mehrere Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times und ""wurde von Amazon und Publishers Weekly zum besten Bilderbuch 2013 gekürt"". Da gibt der cbj-Verlag gern ein kleines Extra für die deutsche Ausgabe.
Worum handelt es sich? Tiere in menschlicher Kleidung und mit menschlichem Handeln in menschlicher Umgebung sind wir durch viele Bücher gewöhnt. Peter Brown hat das aber nicht einfach hingenommen, sondern nutzt diese Sehgewohnheit als Ausgangspunkt für ein ""Retour à la nature"" (ein Hinweis auf den Jean-Jacques Rousseau zugesprochenen Ausspruch ""Zurück zur Natur""). Seine Hauptfigur ist ein Tiger, der anders als die anderen grauen zweibeinigen Tiere von Beginn an Farbe zeigt: Orange-schwarzer Kopf und Hände, die allerdings ohne Finger, dafür schon / noch mit Krallen.
Peter Brown nimmt den Ansatz des Internetforums / -spiels von ""Minecraft"" auf und vereinfacht natürliche Formen nicht nur in (perspektivische) Würfelblöcke, sondern sogar in eindeutig flächige Quadrate oder wenigstens Rechtecke. Die angepassten Tiere sind zusammengesetzt aus passenden Einzelteilen, abgedruckt in braunen und schwarzen Tönen. Allein der Tiger zeigt sein Orange, zunächst noch stark verdeckt von der Kleidung, dann aber mehr und mehr öffentlich. Und dann kommt das Unerhörte: Der Tiger verlässt die aufrechte Haltung, bewegt sich auf allen Vieren und treibt es dann für die zurückbleibenden Tiere zu weit: Er entledigt sich der Kleidung und springt hinaus aus der ""Zivilisation"" in die Welt des Urwalds, ""wo er total wild"" wird.
Dass die Geschichte dort noch nicht endet, sehen wir unter anderem an der Darstellung: Die Pflanzen sind deutlich nicht realitätsbezogen, sie sind gedruckt, vervielfältigt. Baumkrone, Nest und Tigerkopf sind rechteckig, die Landschaft immer ""künstlich"". Von Natur keine Spur! Aber: Nachdenken tun wir schon. Auch über das Buch hinaus.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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