Herr Groß und Herr Klein

Autor*in
Ungerer, TomiBrenner, Barbara
ISBN
978-3-257-01324-5
Übersetzer*in
Cramer-Klett, Anna
Ori. Sprache
amerikanisches Englisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
32
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchErstlesebuch
Ort
Zürich
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Herr Groß und Herr Klein, deutlich auf dem Titelbild zu sehen, sind sehr unterschiedliche Tiere. Herr Groß: Giraffe. Herr Klein: Maus. Sie liegen im Streit miteinander, weil jeder seine eigene Größe und alles, was damit zusammenhängt, richtig findet. Und die des anderen eben nicht.

Beurteilungstext

Herr Groß und Herr Klein treffen sich zufällig und fangen sofort an, sich gegenseitig überbieten zu wollen. Jeder findet seine eigene Größe und seine eigenen Fähigkeiten am besten und kann die Eigenart des anderen nicht akzeptieren. In ihrem Streit und Wettbewerb gehen sie dermaßen auf, dass sie die nahende Gefahr nicht bemerken: Ein Mensch hat ein Streichholz in der Savanne weggeschmissen. Was darauf folgt, ist ja klar, und es ist aufregend zu lesen, wie die beiden Herren ihre jeweils eigenen Fähigkeiten einsetzen, um sich gemeinsam aus der Gefahr zu retten. Denn nur zusammen schaffen sie es aus dem Inferno heraus. Zum Glück sind beide nicht allzu stur und nicht nachtragend, so etwas könnte man in dieser brenzligen Situation wirklich nicht gebrauchen.
Am Ende machen sie sich Komplimente statt sich zu beschimpfen. Auch darin übertreiben sie, wie vorher in ihrem Streit – es ist eben sehr viel Emotion im Spiel. Für kleine und größere Kinder bestimmt eindrucksvoll und nachvollziehbar. Sprachlich ist diese Dichtung vielleicht nicht in allen Einzelheiten auf Anhieb vertraut (z.B. "Ganz fern erklang das Trommeln / von Hufen und Pfoten"), aber durch die Einbettung in die Geschichte und die Bilder erschließt sich der Sinn der Worte mit Sicherheit. Insofern ist es eher eine Bereicherung als eine Überforderung für die Lesenden.
Tomi Ungerer hat das Buch wunderbar einfach in Aquarelltechnik mit deutlichen Konturen illustriert, die Seiten sind ganz übersichtlich und ausdrucksstark. So kennt man es von diesem Zeichner. Auf jeder Seite ist in der bildlichen Darstellung die Geschichte klar zu erkennen, und der gereimte Erzähltext hat immer genau die richtige Länge. Er hat große Buchstaben, ist also auch für Kinder geeignet, die erste eigene Leseversuche machen. Durch die klar strukturierten Reime ist auch ein Wiedererkennen beim zweiten Mal Lesen sehr leicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von Karin Rinn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 01.03.2024