Henri Hasenpfote will nicht schlafen gehen

Autor*in
Vogel, von
ISBN
978-3-480-22085-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Rachner, Marina
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Esslingen
Jahr
2005
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In der Hasenfamilie will der kleine Sohn nicht ins Bett. Er trödelt, indem er alle mögliche Pflichten, Notwendigkeiten und Bedürfnisse vorschiebt, so lange herum, bis der Hasenvater so müde ist, dass er beim Vorlesen neben Henri einschläft.

Beurteilungstext

Das Buch könnte sehr empfehlenswert sein, wenn es nicht einen groben Erziehungsfehler verherrlichen würde. Die Bilder sind nämlich insgesamt und in den Details sehr gekonnt und schön. Es gibt so viele Einzelheiten zu entdecken, dass ein Kind mit diesem Buch gewiss lange gut beschäftigt ist.

Die erzähltechnisch gut aufgebaute Handlung ist inhaltlich jedoch nicht akzeptabel. Hier wird ohne jede Kritik und als verhalte sich der Vater sogar vorbildlich vorgeführt, wie ein Kind durch elterliche Inkonsequenz zum Tyrannen erzogen wird. Der Sohn, Henri Hasenpfote agiert absolut kindgerecht und normal, indem er seinem Bedürfnis entsprechend das Zu-Bett-Gehen immer weiter hinauszögert. Aber der Vater setzt diesem natürlichen Egoismus fast schon schicksalsergeben überhaupt nichts entgegen. Der Gipfel ist: Anfangs sagt der Vater: “... wenn du schnell ins Bett gehst, lese ich dir noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor”. Am Ende, als der Sohn den Vater mit mehr als einem halben Dutzend Verzögerungen hingehalten hat, liest er ihm dennoch vor.

Falls diese Haltung antiautoritär sein soll, darf hier darauf hingewiesen werden, dass ausgerechnet Neill, der Begründer von Summerhill, angemerkt hat, Kinder UND Erwachsene hätten Rechte und es müsse ein Ausgleich hergestellt werden, nicht zuletzt deswegen, damit die Kinder lernen, die Rechte anderer auch zu respektieren. Ein Kind, das verzogen wird wie Henri in diesem Buch, wird schon in der Grundschule, wenn nicht bereits im Kindergarten, an seinem Sozialverhalten scheiten.

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Diese Rezension wurde verfasst von WL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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