Hedy Lamarr

Schlagwörter

• Historisches
• Krieg
• Technik

Teaser

Eine Schönheit, eingesperrt in den Zwängen ihrer Zeit, war Hedwig. Doch ihr Mut und ihr Verstand lassen sie weit über die Erwartungen hinauswachsen. Ein biografisches Bilderbuch.

Beurteilungstext

Hedwig wächst behütet als wohlsituiertes Einzelkind auf. Sie ist nicht nur wunderschön und glamourös, sondern auch klug und mutig. Sie mag es Dinge zu erfinden und Maschinen zu verstehen. Heimlich bewirbt sie sich auch bei Filmcastings und ergattert schnell eine Hauptrolle. Allerdings eine, die nicht nur ihren Eltern die Sprache verschlägt. Hedwig ist im Film zehn Minuten nackt zu sehen. Die Eltern untersagen ihr die Schauspielerei und bald heiratet sie einen Waffenfabrikaten, der sie in einen goldenen Käfig steckt. Ihr gelingt die waghalsige Flucht und sie schafft es bis nach Hollywood, wo sie bereits mit ihrem ersten Film zum Star wird. Das Erfinden gibt sie nicht auf, sondern entwickelt im Teamwork eine Technik, die noch heute als Grundlage zur drahtlosen Datenübertragung gilt. Hedy, so nennt sie sich nach ihrer Flucht, verschreibt sich dem Kampf gegen den Krieg und engagiert sich für dessen Opfer. Nicht nur damit kann sie mit ihrem Lebenswerk Inspirationsquelle sein.
Die „Little People, Big Dreams“-Reihe ist aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Kinder bekommen durch die Held*innen dieser Bilderbuchbiografien echte Personen als wegweisende Vorbilder an die Hand. Auch Hedy Lamarr war eine solche Größe, welche Kindern Inspiration bieten kann. Im kleinformatigen Bilderbuch, ganz im leicht wiedererkennbaren Stil der Reihe, ist ihr Leben dargestellt. Der Text verknappt selbiges stark. Er ist von geringem Umfang und kann auch von Erstleser*innen gut rezipiert werden. Er lässt sich flüssig vorlesen und ist verständlich geschrieben. Metaphern wie der „goldene Käfig“, welcher ihre Ehe versinnbildlichen soll, können mit den Rezipient*innen besprochen werden. Die farbintensiven Illustrationen sind comichaft gezeichnet. Sie konzentrieren sich vor allem auf die abgebildeten Figuren, bereichern jedoch durch viele Details den jeweiligen Kontext der Situation. Insbesondere Blau- sowie Grüntöne überwiegen im Buch. Einzelne Illustrationen regen zu Gesprächen über sie an. Insbesondere die Hochzeitstorte mit dem Käfig sowie die in weiß gezeichneten Waffenlobbyisten regen zum Nachdenken an. Das Buch wird ergänzt um eine mit Fotografien bebilderte Kurzbiografie, welche Hedys Leben noch besser zeitgeschichtlich einordnet, als es die Geschichte im Buch vermag. Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Bilderbuch, welches das Leben einer großen Frau portraitiert. Die auswählten Stationen ihres Lebens hätten noch bezeichnender für ihr Wirken ausgesucht werden können. Nichtsdestotrotz kann es hervorragend im schulischen Kontext oder in Freizeiteinrichtungen eingesetzt werden, um diese vorbildhafte Frau vielen Heranwachsenden bekannt zu machen.