Hat Pia einen Pipimax ?

Schlagwörter

• Emanzipation
• Gender/Geschlecht
• Sexualität

Teaser

Paul ist fest davon überzeugt, dass Jungen stark sind, weil sie einen Pipimax haben und dass Mädchen Entscheidendes fehlt. Doch dieses Vorurteil wird angekratzt, als er Pia kennenlernt, und am Ende muss er anerkennen, dass Mädchen stattdessen einfach eine “Pipimaus” haben.

Beurteilungstext

Dieses originelle Kinderbuch befasst sich mit Rollenerwartungen an Jungen und Mädchen. Es ist reich bebildert und hat geringe Textanteile, so dass es für Leseanfänger genauso geeignet ist wie für jüngere Kinder, die beim Vorlesen anhand der Bilder “mitlesen” können. Der moderne Illustrationsstil ist geprägt durch einfache - Kindern nachempfundene - Bilder mit witzigen Details, die Ähnlichkeit mit cartoons aufweisen. Diese können gleichermaßen wie die naive Sichtweise Pauls auch karikaturhaft gedeutet werden und sprechen so unterhaltsam weitere, ältere Kinder an.
Inhaltlich geht es um die vorurteilsbeladene Ansicht Pauls von Jungen und Mädchen. Während Jungen einen Pipimax haben und stark sind, sieht er Mädchen als bemitleidenswert schach - weil ohne Pipimax - an. Da er sich selbst zum starken Geschlecht rechnet, findet er alles ganz richtig. Seitdem allerdings Pia in seine Klasse geht und gut klettern und Fußball spielen kann, gerät sein Weltbild ins Wanken. Zunächst meint er noch, sie habe heimlich doch einen Pipimax und sei ein Junge. In mehreren situationskomischen Anläufen versucht Max Pia nackt zu sehen, um sich davon zu überzeugen. Als sich dann herausstellt, dass Pia wirklich keinen Pipimax hat, ist Pia überhaupt nicht niedergeschmettert, sondern selbstbewusst stolz auf ihr weibliches Geschlechtsteil”Pipimaus”.
Ein köstlich amüsantes Aufklärungsbuch, das in keinem Handapparat zur Sexualerziehung und in keiner Grundschülerbücherei fehlen sollte !