Hänsel und Gretel

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Teaser

Mattottis neue Illustrationen zum Märchen der Brüder Grimm sind ein sehr expressives Spiel mit Licht und Schatten, Tag und Nacht, Angst und Hoffnung, die zugleich ein interessanter Zugang sind - für Jung und Alt.

Beurteilungstext

Der Carlsen-Verlag hat mit der Veröffentlichung dieser neuen Märchenausgabe zu Hansel und Gretel einen guten Griff für das Märchenjahr 2012 getan. Der Text basiert auf der Ausgabe von 1857 der Kinder- und Hausmärchen, deren 1. Teil erstmals 1812 - also vor 200 Jahren- erschien, und wurde in Sprache und Rechtschreibung nur leicht heutigem Gebrauch angeglichen. Zieht schon das Umschlagbild Betrachter in einen Bann von strudelnden schwarzen Schlieren, in deren Mittelpunkt einschattenrissartiges Bild von den Titelfiguren in hellem,freundlichen Licht steht, so zieht sich dieses Wechselspiel von Schwarz und Weiß durch das gesamte Buch. Neben wenigen holzschnittartig ruhig wirkenden Bildern dominieren beängstigend huschende Schatten. Magisch werden die suchenden Kinder von der Lichtquelle in finsterem Wald angezogen und landen bei der Hexe, die Hänsel zum Schlachten mästen will. Der mutige Stoß, mit dem Gretel die Hexe in das Feuer befördert, schafft Erlösung. Danach können die Kinder bei ruhigem Wellengang mit der Ente heimische Gefilde erreichen und ihren Vater freudig begrüßen.
Diese sagenhaft imposante Farbinterpretation ist ein Genuss und eine Herausforderung für alle Betrachter.
Die Anwendung alter Schrift(Fraktur? in glänzenden Titelbuchstaben) und edlen Majuskeln im übersichtlich gesetzten Märchentext machen das Buch zu einem Kleinod für Sammler und öffentliche Bibliotheken.