Grünling

Autor*in
Pinfold, Levi
ISBN
978-3-942787-68-0
Übersetzer*in
Stuart, Nicola T.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Pinfold, Levi
Seitenanzahl
40
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einer verlassenen Gegend taucht ein seltsames Wesen auf. Es wird aufgenommen und zum Segen für die Menschen, die es achten.

Beurteilungstext

Die Hafermanns leben in einer gottverlassenen Gegend in einem kleine Holzhäuschen unter einer Bahnbrücke. Er findet eines Tages ein seltsames Kind. In einer Pflanze gewachsen ist der Säugling ganz grün und seine Bedürfnisse erinnern eher an die von Pflanzen als an die von Menschen. Aber ein Kind ist ein Kind; und das ist ein Geschenk. Und so nimmt Herr Hafermann es bei sich auf. Seine Frau kann damit zu Anfang gar nichts anfangen, aber auch sie gewinnt es lieb, als die ganze Gegend wie von einem Segen betroffen zu grünen und zu blühen beginnt. Reich ist die Ernte und glücklich sind die Menschen, bis der Herbst kommt und der Grünling eines Tages verschwindet. Doch der Mut folgt ihm nicht, denn die Menschen wissen, dass der Abschied nicht von Dauer sein wird.
In einer ländlichen Umgebung, deutlich in einer heruntergekommenen Moderne verortet, findet in dieser Geschichte die Rückkehr zur Natur ihren Ausdruck. Die belebte Personifikation des Lebens im grünen Säugling schafft eine eigenartige doppelte Abhängigkeit. Der Grünling braucht die Menschen, die ihn pflegen, die wiederum den Gründling brauchen, um zu ernten. Alle profitieren voneinander. Das romantische Bild der belebten Welt findet hier in der Moderne eine Rückkopplung an Sehnsuchtsmotive der Vergangenheit. Mit dem Erscheinen des Grünlings kommt auch Farbe in die überzeichnet-realistischen Bilder, die fast wie Fotos eine starke Intensität aufbauen. Die Idealisierung des heilenden Kindes – ebenfalls ein Motiv der Romantik – wird als Rückkehr zum Kreislauf des Lebens gewertet und lässt die Menschen über sich hinauswachsen, wenn sie irgendwann einsehen, dass der Grünling nicht bei ihnen bleiben muss, um ihr Leben zu segnen.
Diese romantisch überfrachtete Geschichte beeindruckt besonders wegen ihrer starken Bildsprache. Sie fasziniert nicht so sehr ihrer Moral wegen, als wegen der Eindrücklichkeit und Massivität, in der die Natur in das Leben der Menschen dringt; im Bilderbuch durch eine massive Präsenz der Bilder ausgezeichnet.
Das vorliegende Bilderbuch spricht nicht nur Kinder an. Es fasziniert nachdrücklich und ist durchaus zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 30.11.2015

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