Glennkill - ein Schafskrimi
- Autor*in
- Swann, Leonie
- ISBN
- 978-3-570-40084-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 375
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Schafe Georges wollen den Mord an ihrem Schäfer aufklären. Konsequent aus der Sicht der Schafe erzählt, stoßen die Tierchen auf natürliche Grenzen. Sie kennen zwar Krimis, die George ihnen vorgelesen hat, vieles andere kennen sie aber nicht, vergessen schnell, denken eher ans Fressen. Allein daraus schon entwickelt sich eine unglaubliche Komik, die Swann bis zum krimiüblichen Schluss durchhält.
Beurteilungstext
Eine völlig abgefahrene Idee: Allein schon die Idee, einen zwischenmenschlichen Konflikt aus der Sicht von Schafen zu erzählen, ist die Lektüre wert. Der Schluss ist nicht ganz so originell wie das ganze dicke Buch, er spielt aber auch nur eine unterrangige Rolle. Da sind die sehr unterschiedlichen Charaktere der kleinen Herde viel interessanter und spannender. Sie sind reine Karikaturen und man braucht nicht lange in seiner Umgebung zu suchen um festzustellen: das ist doch eigentlich Maude, die so stolz auf ihre Fähigkeit ist, oder das ist der etwas trottelige, schusselige Sir Richfield, der dann auf einmal zu so scharfen und zutreffenden Einschätzungen kommt. Die Sprachspielereien der Autorin sind eine Freude, die Ideen (statt Schäfchenwolken von Wolkenschafen, Pendant unserer Engel, zu reden), die Fehlschlüsse und Ausfälle der nicht immer sehr ernsthaften Ermittler machen einfach Spaß.
Und warum sollte es nicht wirklich in einem Schafshirn so aussehen, wie es uns Miss Marple, die Schlaue, oder Othello, der Schwarze mit der Zirkuserfahrung, vorführen? Logisch wäre das dann schon.
Die Handlung ist fast schon belanglos, die Dorfbewohner eben wie Dorfbewohner. Aber den Höhepunkt der Komik sehe ich in dem Theaterstück, das die Herde aufführt: Weil sie nun mal nicht für die Menschen verständlich sprechen können, führen sie die Handlung auf einer Bühne auf. Und scheitern grandios, weil leider auch das Denken unterschiedlich ist.
Eine amüsante und anregende Lektüre, nicht nur für Tierfreunde. cjh11.10