Giganten der Urzeit. Auf den Spuren von T-Rex, Mammut & Co

Autor*in
Pöppelmann, Christa
ISBN
978-3-8174-9647-1
Übersetzer*in
,
Ori. Sprache
Illustrator*in
Spangenberg, Frithjof
Seitenanzahl
160
Verlag
Compactverlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Chronologie der Erdzeitalter folgend werden die wichtigsten Dinosaurier und Geschöpfe frühzeitlicher Epochen vorgestellt.

Beurteilungstext

Nach einem gelungenen Vorwort, das auf Vorwissen setzt, aber auch Spannung erzeugt und in dem der kindliche Leser auf spannende Geschichten mit Wahrheitsgehalt eingestimmt wird, gliedert sich das Sachbuch in sechs Kapitel, die den Erdzeitaltern von Trias bis Quartär gewidmet sind. Die Vorstellung der "Giganten der Urzeit" folgt damit der Chronologie der Evolution; das letzte Kapitel gilt unserem gegenwärtigen Erdzeitalter und der Flora in der Zeit des Beginns menschlichen Lebens. Zunächst werden auf einer Doppelseite allgemeine Informationen zum Zeitalter gegeben. Sodann folgt die Vorstellung wichtiger "Giganten" mit Steckbrief und zwei bis drei mit einer prägnanten Headline überschriebenen Texten. Diese werden jeweils durch Bilder der Tiere und ein oder zwei weitere Illustrationen ergänzt. Neben der genauen zeitlichen und geographischen Verortung des Vorkommens geben die Texte Information zu den zentralen zoologischen Daten, zu Fundorten und Ausgrabungspraktiken, die durch die Wiedergabe von lustigen Anekdoten aufgelockert werden. Positiv hervorzuheben ist, dass auch Nicht-Wissen offengelegt wird, indem immer wieder darauf hingewiesen wird, wo noch Forschungsbedarf besteht. Ebenso werden Fehldarstellungen in populären medialen Darstellungen, wie bspw. "Jurassic Park", aufgedeckt. Der junge ‚Urzeitforscher' wird damit als interessierter Leser von Sachinformationen, deren Wahrheitsgehalt wissenschaftlich überprüfbar sein muss, ernst genommen.

Inhaltlich bietet "Giganten der Urzeit" Kindern im Grundschulalter damit eine gute Einführung in die Entwicklung der Flora von den urzeitlichen Anfängen bis hinein in unsere Zeit. Im Aufbau orientiert sich das Sachbuch am Prinzip der Doppelseiten, meist ist einem Tier eine Doppelseite gewidmet, bei ‚wichtigen' Tieren auch einmal zwei. Die Informationen werden übersichtlich präsentiert. Unten auf den Doppelseiten findet sich ein Zeitstrahl, auf dem jeweils das vorgestellte Tier verortet wird. Auch der paratextuelle Aufbau ist gelungen, so Glossar und Register am Ende des Bandes; der kindliche Leser wird damit an den Umgang mit den Genres "Sachbuch" und "Enzyklopädie" heranführt.

Allgemein lässt sich feststellen, dass die Verfasserin den kindlichen Leser immer im Blick hat. So arbeitet sie gut dosiert mit direkten Anreden an den Leser, bei denen sie auch gelegentlich auf schon Gelesenes rekurriert und so indirekt zur Überprüfung der Aufmerksamkeit anregt. In diesem Zusammenhang sind auch die eingestreuten kleinen Leserätsel zu sehen, die zum Durchblättern und genauen Lesen anregen. Die Texte sind in einem gut verständlichen Stil verfasst. Die Lesemenge der Textabschnitte ist nicht überfordernd, ebenso wenig wie der jeweilige Informationsgehalt; auf die zentrale Information verweist schon die prägnante Überschrift.

Die eher sparsamen Illustrationen von Frithjof Spangenberg schließlich verstärken noch die Übersichtlichkeit; im Vordergrund stehen das "Urtier" und sein Aussehen (basierend auf wissenschaftlichen Fakten, gemischt mit ein wenig Phantasie), durch kleine Details werden die Tiere schon auf den ersten Blick klassifiziert, so werden bspw. Fleischfresser meist mit offenem Maul und spitzen Zähnen präsentiert, Pflanzenfresser dagegen mit geschlossenem Maul, aus dem auch mal ein paar Blätter ragen. Spangenberg folgt darüber hinaus einer eingespielten ‚Saurier-Ikonographie', nach der sich Fleischfresser durch einen tendenziell verschlagenen Gesichtsausdruck auszeichnen, Pflanzenfresser dagegen leicht zu lächeln scheinen. Die Illustrationen zu den allgemeinen Infoseiten präsentieren Szenen aus der Urzeit; diese zeigen die Schönheit und Vielfalt der Natur, aber auch die ein oder andere ein wenig blutrünstige Szene (wie sie der kindliche Leser auch erwarten dürfte) fehlt nicht.

Fazit: "Giganten der Urzeit" ist ein gelungenes Sachbuch, das dem jungen Saurier-Fan eine interessante und spannende, aber auch solide und fundierte Einführung in die Entwicklung der Fauna unserer Erde bietet, und ihn so zum ‚Urzeit-Forscher' macht. Neben ‚alten Bekannten', wie dem Tyrannosaurus Rex oder dem Säbelzahntiger, begegnen ihm weniger bekannte, aber nicht minder interessante Tiere wie Entenschnabelsaurier und Terrorvögel. Das Buch richtet sich primär an Kinder in der Grundschule, kann aber schon in der Vorschulzeit als gemeinsam-familiäres Schmöker- und Vorlesebuch genutzt werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WiBe.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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