Gerda, der kleine Wal. Eine Geschichte vom Glücklichsein

Autor*in
Grosche, Erwin
ISBN
978-3-649-63525-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Macho, Adrián
Seitenanzahl
32
Verlag
Coppenrath
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Auch Walkindern steht eines Tages die Trennung von den Eltern bevor. Ein tiefblaues Bilderbuch darüber, was kleine Wale erleben, wenn sie losschwimmen, um ihr Glück in der Weite der Weltmeere zu finden.

Beurteilungstext

Ein großes Thema und eine große Geschichte für kleine Menschen. Wie gelingt es dem kleinen Walmädchen Gerda, auf dem Weg des Lebens die richtige Richtung einzuschlagen? Was braucht Gerda, um das Glück zu finden?

Rückblick: Der kleine Wal Gerda fühlt sich außerordentlich geborgen im Kreis seiner Familie. Gerdas Mutter singt ihr Abend für Abend das Lied der Wale vor. Darin ist die Rede von einer Reise durch die Meere, einer Reise, die eines Tages jeder Wal antreten wird. Diesen Gedanken wischt Gerda weg mit der Behauptung: „Ich gehe hier nicht weg. Ich bleibe hier.“ Als jedoch all ihren Beteuerungen zum Trotz auch für Gerda die Zeit der Trennung von ihren Eltern kommt, ahnt das kleine Walmädchen noch nicht, wie unterschiedlich die anderen Tiere seine Frage nach dem Ort des Glücklichseins mit mal mehr, mal weniger hilfreichen Hinweisen beantworten werden.

Findet es die richtige Antwort bei den spielenden Pinguinen? – Die haben keinen Platz für Gerda. Hilft der mürrische Tintenfisch? – Dort ist ebenfalls kein Platz für sie. Können die Möwen Auskunft geben? – Doch die Möwen hören ihr gar nicht erst zu. Können vielleicht die Orcas helfen? – Immerhin geben sie Gerda den Tipp, sich an den weisen Narwal im Nordpolarmeer zu wenden.

Auf dem Weg zum Narwal begegnet sie einem Eisbären. Dieser erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Fragen an das Leben: Er befragt das Sternbild des Großen Bären. Nun plötzlich bekommt Gerda eine Idee, wie sie zumindest zum Narwal finden kann: Sie folgt also den Himmelslichtern und gelangt tatsächlich zum weisen Narwal. Dieser rät Gerda, auf das eingangs erwähnte Lied ihrer Eltern zu hören, „und du wirst wissen, wann deine Reise zu Ende ist.“ Auf dem Weg durch die Tiefen des Meeres nimmt Gerda dann auch eben jenen Gesang wahr und spürt, wie sie ihrem Ziel immer näher entgegen schwimmt. Letztes Bild in diesem großen (Bilderbuch-)Kino: Gerda trifft den Waljungen Gerd, mit dem sie glücklich wird …

Adrián Machos Illustrationen zur Geschichte des Schriftstellers Erwin Grosche bestechen mit großformatigen, doppelseitigen, klaren und ruhigen Bildern mit Motiven aus den Tiefen der Meere und der angrenzenden Landmassen. Schon auf dem vorderen Buchdeckel funkeln die Himmelslichter, die später im Buch erwähnt werden. Typische Überzeichnungen mit Babyschema finden sich in der Darstellung der Walmütter, wie auch bei den Walkindern Gerda und Gerd.

Zu empfehlen ist in jedem Fall eine einfühlsam vorlesende und erklärende Person, um möglichen aufkommenden Irritationen der vom Verlag empfohlenen Zielgruppe (ab 3 Jahre) begegnen zu können. Denn Fragen nach Gründen, warum Gerda sich von den Eltern trennen soll, werden nur knapp beantwortet: „Wenn du groß bist, wirst auch du eine Reise machen. … finde einen neuen Ort, wo das Glück auf dich wartet“, erwidert die Walmutter, nachdem Gerda beteuert, immer hierbleiben zu wollen.

Es bleibt unklar, warum sich bereits Kinder im Alter von drei Jahren mit derartigen Themen beschäftigen sollen. Da hilft es auch nicht wirklich weiter, die Geschichte symbolisch zu verstehen. Sozusagen als Symbol für jegliche Trennung aus vertrauter Umgebung, für Übergänge im sozialpädagogischen Sinn: erste Schritte in eine neue Umgebung, der Kindergarteneintritt, vom Eltern-Kind-Turnen zum Kinderturnen, und, und, und …, denn dafür bietet die Geschichte keine kindgerechte Erklärung an. Ebenso wenig erklärt sich, warum die aufgesuchten Tiere Gerda nicht stärker unterstützen, bei ihnen in der Gruppe einen Platz zu finden. Jedes Mal wird Gerda abgelehnt, weil sie ein Wal ist. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie dieses Buch ein Miteinander (kulturell) unterschiedlicher Kinder im Kindergarten unterstützen soll.

Ausblick: Adrián Macho, tschechischer Illustrator, und Erin Grosche, deutscher Schriftsteller, präsentieren in ihrem ersten Band rund um das Walmädchen Gerda eine Entwicklungsgeschichte, die im Juni 2021 um eine neue Episode erweitert wird. Hier erinnert das Buch an die erfolgreiche Serie der „Lars, der kleine Eisbär“-Bücher.

Gimmick: Im Titel „Gerða, der kleine Wal“ findet sich durch die isländische Schreibweise des Namens ein Hinweis auf die Heimatgefilde von Walen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ksw; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 07.09.2021

Weitere Rezensionen zu Büchern von Grosche, Erwin

Grosche, Erwin

Gerda, der kleine Wal

Weiterlesen
Macho, Adrián; Grosche, Erwin

Gerda, der kleine Wal

Weiterlesen
Macho, Adrián; Grosche, Erwin

Gerda, der kleine Wal - Eine Geschichte vom Glücklichsein

Weiterlesen
Grosche, Erwin

24 Engel für die Weihnachtszeit

Weiterlesen
Grosche, Erwin

Swoosh! Mein fabelhaftes Tierverwandlungsbuch

Weiterlesen
Grosche, Erwin

24 Engel für die Weihnachtszeit

Weiterlesen