Gegen jede Chance

Autor*in
Marsden, John
ISBN
978-3-551-36148-6
Übersetzer*in
Csuss, Jacqueline
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
317
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit der Besetzung Australiens durch eine fremde Macht führen Ellie und ihre Freunde einen Guerilla-Krieg gegen die Besatzer. Nunmehr planen sie, einen großen Versorgungshafen anzugreifen, was zunächst als ein Unternehmen ohne jede Chance auf Erfolg erscheint. Doch die jungen Leute sind hartnäckig.

Beurteilungstext

Der dritte Band der Trilogie - nach: “Morgen war Krieg” und “Die Toten der Nacht” - zeigt die jungen Leute ein halbes Jahr nach der Invasion auf sehr realistische Weise: physisch und psychisch völlig abgekämpft und scheinbar ohne jede Zukunftsperspektive. Psychologisch treffend schildert der Autor die innere Situation und die Lebenssicht der jungen Menschen aus der Sicht Ellies, die eigentlich nur noch für den Kampf leben, sich aber nach einem schönen Zuhause sehnen. Durch diese genauen und sprachlich stimmigen Schilderungen gelingt es Marsden, den Leser in die Gefühlswelt der Protagonistin hineinzuziehen und das Handeln und Denken der Kämpfer ebenso verständlich wie die körperlichen Strapazen nachvollziehbar werden zu lassen. Dabei fällt stehts auf, dass der Autor nie in einen “Hurra-Patriotismus” verfällt: Selbst bei den Siegen und Triumphen bleibt bei Ellie und ihren Kameraden ein schaler Geschmack zurück; auch wird die Gegenseite nicht nur negativ gesehen: Die Guerillas sehen, dass die Invasoren aus Not getrieben kommen, dass sie das Gesicht des Landes nicht unbedingt zum Schlechten verändern und dass auch die eigene Politik und die eigenen Politiker ein gehöriges Maß an Schuld haben. Daneben wird aber auch die Botschaft vermittelt, dass man das Recht auf Widerstand hat, wenn das eigene Land überfallen wird.
Zudem kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Allerdings ist diese nicht von der Art wie jene in kriegsverherrlichenden Büchern oder Filmen, da auch sie durch eine gute Schilderung der Gefahren, der furchtbaren Ängste und grausamen Realitäten eines Krieges gemildert und relativiert wird.
Durch diese ausgewogene Darstellung ist der Roman dazu angetan, junge Leute über eine solche Problematik zum Nachdenken zu bringen und sie nach ihrer Position in einem solchen Fall zu fragen. Von daher liesse sich auch an einen Einsatz z.B. im Ethik-Unterricht zum Thema “Recht auf Widerstand” denken.
“Gegen jede Chance” ist somit also ein bemerkenswertes Buch, das neben einer gewissen Spannung zum Nachdenken und Hinterfragen motiviert. Sehr empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPEB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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