Liebe Tracey, liebe Mandy
- Autor*in
- Marsden, John
- ISBN
- 978-3-407-81015-1
- Übersetzer*in
- Brandt, Heike
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 11,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 16-jährige Mandy antwortet Tracey auf ihre Kontaktanzeige, und sie schreiben sich regelmäßig Briefe. Bald erweist sich jedoch, dass Tracey nicht das normale Leben führt, das sie in ihren Briefen vorgibt zu haben. Stattdessen sitzt sie in einem Jugendgefängnis. Mandy hält zu ihr, und sie schreiben sich ein dreiviertel Jahr, bevor plötzlich keine Briefe mehr von Mandy kommen. Der Text legt nahe, dass sie und ihre Familie ein Opfer ihres gewalttätigen Bruders und Waffennarrs geworden sind.
Beurteilungstext
Die Briefe werden gelesen von Anna Thalbach und Anna Carlsson. Ihre Stimmen ziehen den Hörer jedes Mal aufs Neue schnell in ihren Bann und wirken sehr glaubwürdig. In der Figur der Tracey werden auch Wut und Gewalttätigkeit hörbar gemacht.
Die beiden ungleichen Protagonisten nähern sich immer mehr an, ihre Briefe werden zuweilen eindringlich; Tracey entwickelt sich. Mandy hingegen hört fast auf, über ihre Angst vor ihrem gewalttätigen Bruder zu schreiben, da sie Traceys Sehnsucht nach einer “normalen” Familie nicht erfüllen kann, sobald sie über ihren Bruder schreibt. Eine letzte Äußerung über die Steigerung seines Verhaltens führt bei Tracey zur Äußerung, dass es so klinge, als sei der Deckel ab. Die so angedeutete Gefahr des Gewaltausbruchs korrespondiert mit Traceys Traum von Blut und Gewalt und dem plötzlichen Verstummen Mandys. Als Traceys Briefe schließlich zurück kommen, scheint nur eine Deutung möglich. Immerhin überlässt es das derart offene Ende dem Hörer, sich Vorstellungen vom Schicksal von Mandys Familie zu machen, wie es zuvor schon keine eindeutige Festlegung auf den Grund für Traceys Haft gibt. Aber auch hier sind die Hinweise und die Härte der Strafe dazu angetan, sich das Schlimmstmögliche auszumalen.
Die Briefe lassen den Hörer aufgewühlt zurück; und die scheinbare Ausweglosigkeit von Gewaltkarrieren lässt einen lange nicht los. dennoch gibt es Zeichen für anderes: Mandy sieht, dass ihr Bruder sich in Amokfantasien verstrickt und versucht es zur Sprache zu bringen, auch wenn ihre Umgebung hilf- und tatenlos bleibt. Mandy hält zu ihrer Brieffreundin, auch als diese sich als Strafgefangene herausstellt und “schwierig” ist. Und schließlich entwickelt sich auch Tracey weiter und hat wieder Anlass zur Hoffnung.