Geburtstag ohne mich?

Schlagwörter

• Feste
• Freundschaft
• Gefühle

Teaser

Mark ist traurig – alle Kinder sind auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, nur er nicht. Stimmt das wirklich? Nein, auch andere Kinder sind nicht eingeladen worden! Sie treffen sich im Wald und erleben ein richtiges Abenteuer. Für alle Kinder ab vier Jahren, denen es genauso geht wie Mark und die hier eine Idee bekommen, wie sie trotzdem Spaß haben können.

Beurteilungstext

Die Illustrationen, die auf den Seiten dominieren, sind verzaubernd und ästhetisch. Der Text ist kurz gefasst und in die malerischen Bilder eingebaut. Durch die Farbgebung wird die Stimmung von Mark verdeutlicht – solange er traurig ist, sind die Farben in gräulich bräunlichem Ton gehalten. Sobald er mit den anderen Kindern auf seine Fantasiereise geht, ist alles bunt und leuchtend. Die Emotionen der Kinder sind in ihren Gesichtern deutlich erkennbar.
Fantasie spielt eine große Rolle für den Handlungsverlauf – ein Wal bringt alle Kinder, die nicht eingeladen sind, in ein Märchenland, in dem fantastische Tierwesen ein großes Fest feiern, an dem die Kinder teilnehmen. So vergessen sie die Geburtstagsfeier, zu der sie nicht eingeladen sind, und haben viel Spaß.
Der Verlag empfiehlt das Buch ab drei Jahren. Gerade die abstrakte Vorstellungskraft wird erst ab diesem Alter entwickelt und deswegen möchte ich das Buch, wenn überhaupt, erst ab vier Jahren anraten.
Inhaltlich ist die Geschichte meines Erachtens nach nicht unbedingt geeignet, um Kindern zu vermitteln, warum sie nicht eingeladen sind. Es gelingt zwar, ihre Enttäuschung über das Ausgeschlossen sein zu kompensieren, ist aber lediglich ein "darüber hinweg Trösten" und keine grundlegende Verständnishilfe, warum nicht alle Kinder auf eine Feier gehen können.
Im Gegenteil wird das Gefühl ausgelöst: „Bätsch, wir können auch ohne Deine Geburtstagsfeier Spaß haben!“: Diesen Ansatz kann ich jedoch vom pädagogischen Standpunkt aus nicht akzeptieren. Kinder ab vier Jahren können Gründe nachvollziehen, warum z.B. eine Feier in einer Wohnung nicht mit der ganzen Gruppe aus der Kita gefeiert werden kann, oder verstehen, dass es recht teuer ist, viele Kinder einzuladen. Und vor allem geht es nicht darum, eine Beschäftigung, die Geburtstagsfeier, gegen eine andere, das Spielen mit Freunden im Wald, gegeneinander auszuspielen. Die Aussage, dass man befreundet sein kann, ohne auf jede Feier eingeladen zu werden, wird nicht getroffen.
Deswegen finde ich das Buch inhaltlich nicht empfehlenswert.