Galapagos: Eine Reise zu einzigartigen Vögeln, Reptilien und Meerestieren

Schlagwörter

• Forschen
• Geografie
• Natur
• Reisen
• Tiere
• Umweltschutz/Klima

Teaser

Der Leser wird in eine einzigartig unberührte paradiesische Inselnatur versetzt, welche von Menschenhand zerstört zu werden droht - eine subtil mahnende Vision von drohender Umweltzerstörung oder ein Präzedenzfall von besonders nachhaltig praktiziertem Umweltschutz?

Beurteilungstext

Beschreibungen über die faszinierenden Galapagos-Inseln wird es bereits in früherer Zeit in großer Zahl und Ausführlichkeit gegeben haben. Natürlich stellt sich dann die Frage, was den Wert des Buches ausmacht und welche neuen Impulse es vermittelt. Die Kompetenzfrage überzeugt: Der Autor Tom Jackson (mit mehr als 60 Büchern) ist von Hause aus mit naturkundlichen Themen befasst, 7 weitere fachkundige Co-Autoren (mit den Schwerpunkten Naturforschung, Naturgeschichte, Geologie, Ozeanografie, Naturschutz und praktische Gärtnerei) sind in die Beratung, Fotografie und Illustration mit eingebunden. Den Leser erwarten also hochaktuelle praxisnahe Informationen.
Da entstehen, laienhaft ausgedrückt, aus dem Nichts inmitten des Pazifischen Ozeans diese Inselwelten durch vulkanische Aktivität. Die fruchtbare Vulkanasche ermöglicht im Laufe der Erdgeschichte das Entstehen von pflanzlichem und tierischem Leben. Der Wind trägt vom Festland Samen heran, Tiere werden auf Baumstämmen angeschwemmt. Flora und Fauna entwickeln sich, abgeschottet von der übrigen Welt, nach eigenen Gesetzen: Nur dasjenige Tier, diejenige Pflanze überleben in ihrer Art, wenn es/sie sich durch physische Umstrukturierung den allgemeinen Lebensbedingungen anpasst. Auf diese Beobachtung begründet Charles Darwin, der Erforscher der Galapagos-Inseln, später seine Evolutionstheorie. Hierzu liefert das Buch neben einem umfangreichem Detailwissen auch Anpassungsbeispiele (Darwin-Finken mit ihren kurz gedrungenen Schnäbeln zur Nahrungsaufnahme der harten Körner; Riesenschildkröten mit ihren die Nahrungsaufnahme begünstigenden Sattelpanzern).
Gut strukturiert beschreibt der Autor die Galapagos-Inseln mit ihren Lebensräumen als Lebensgrundlage für Tier und Pflanze. Sehr viele Abbildungen, groß und klein, in kräftigen Farben gezeichnet oder fotografiert verwandeln das Buch geradezu in ein Bilderbuch. Sie strahlen Lebensfreude, Harmonie und Frieden aus, bringen die faszinierenden Welten über: Vulkangebirge mit ausfließender Lava, weite Landschaften, Tiere in Ruhe und Aktion, die Atmosphäre des feuchten Buschlandes. Der Leser ist mit dabei: Die Klippenkrabbe mit ihren Scheren, der Seelöwe mit seinen feinen Tasthaaren an der Schnauze, Darwins Gänseblümchen aus nächster Nähe. Viele eingefügte Textfelder und schematische Zeichnungen (Vulkan im Querschnitt, Schnabel- und Flügelformen) tragen zum Hintergrundwissen bei.
Anlass für die aktuelle Herausgabe des Buches, so möchte der Leser vermuten, sind die derzeitig verheerenden globalen Auswirkungen des Klimawandels. Auch die nicht zu verhindernde Umweltproblematik auf den Galapagos-Inseln will bewältigt sein, so etwa die Versorgung einer zunehmenden Bevölkerung (bislang rund 30 000 Einwohner), die damit einhergehenden Abnutzung der natürlichen Ressourcen und der Tourismus. Sehr kostspielige Umweltschutzmaßnahmen versuchen gegenzuregulieren etwa über die Gegenfinanzierung des streng regulierten Ökotourismus oder über eine biologische Schädlingsbekämpfung. Aber auch die bedrohte Natur wird wiederbelebt beispielsweise durch die Nachzüchtung von Riesenschildkröten. Insgesamt prognostisch gesehen ist der Umweltschutz auf den Inseln Zitat "eine schwierige Aufgabe". Ausgang ungewiß.
Zusammengefasst empfiehlt sich das Buch geradezu von selbst, welches mit seiner Aussagekraft die Liebe zur und das Bewusstsein für die Natur wach werden lässt. Auch ist das besonders günstige Preis-Leistungsverhältnis des Buches begrüßenswert.