Füchslein in der Kiste

Autor*in
Damm, Antje
ISBN
978-3-89565-399-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Damm, Antje
Seitenanzahl
32
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

An einem schönen Sommerabend erreicht ein Fuchs mit einer Kiste die Lichtung der Kaninchen. Bei diesen macht sich sogleich Unruhe breit und sie fragen sich, was der hier will und was in der Kiste ist. Nur ein Kaninchen ist wirklich neugierig auf den neuen Nachbarn ...

Beurteilungstext

Im Bilderbuch Füchslein in der Kiste von Antje Damm geht es um einen alten, zahnlosen Fuchs, welcher mit einer Kiste voll Tomatensuppe an einem Sommerabend auf einer Waldlichtung ankommt. Die dort lebenden Kaninchen sind sehr erschrocken und voller Angst, aber nach der Erklärung des Fuchses, dass er viel zu alt sei, keine Zähne mehr habe und ihm Kaninchen eh viel zu zäh seien, freunden sich die Tiere langsam an und haben viel Spaß miteinander. Im Herbst stirbt der Fuchs, die Kaninchen beerdigen ihn, singen ihm ein Abschiedslied und denken noch oft an ihn.
Die Geschichte spielt auf einer Lichtung, welche ähnlich einer Theaterbühne mit Requisiten gestaltet ist. Diese wirken wie mit Wachsmalstiften bemalt und vermitteln der Leser*in einen räumlichen Eindruck auf Tiere, Gegenstände und Pflanzen. Text und Bild erzählen die Geschichte komplementär. Auf sprachlicher Ebene fällt z.B. auf, dass der Fuchs die Lichtung erreicht, eben nicht eine/irgendeine Lichtung, sondern die Lichtung. Die Bildgestaltung gibt darüber hinaus die Auskunft, dass es sich um einen Friedhof handelt, da zwischen den Bäumen und Büschen Grabsteine und Kreuze verteilt sind. Auch die Kiste als Sarg wird nicht als solche von den Kaninchen wahrgenommen, sondern einfach als Kiste bezeichnet.
Besonders ausdrucksstark sind die Tierfiguren durch die räumliche Gestaltung und die gewählte Perspektive. Auch wirken die Bilder nicht statisch, sondern durch die dargestellten Emotionen lebendig. Dabei sticht der Fuchs durch seine Körperhaltung und Mimik besonders hervor, z.B. beim Toben im Wald, als der Fuchs auf dem Rücken liegt und die Kaninchen auf ihm herumturnen. Die Rezipient*in hat beinahe das Gefühl Szenen einer Theateraufführung beizuwohnen.
Das Bilderbuch erzählt die Geschichte über den frohen Lebensabend eines Fuchses. Mit seiner Ankunft auf dem Friedhof bereitet er sich auf seinen nahenden Tod vor, ist dabei aber nicht allein. Zugleich ist der Friedhof auch ein Ort des Lebens, dort blühen Blumen und die Kaninchen haben hier ihr Zuhause. Der Tod selbst wird gleich dem Einschlafen dargestellt, welchem dem Fuchs ganz ruhig entgegensieht. Er äußert aber auch den Wunsch, nicht vergessen zu werden: "Denkt an mich, dann bin ich nicht allein." Zum Abschied halten die Kaninchen Wache am Totenbett, dann verbuddeln sie den Sarg und singen als Abschiedslied „Häschen hüpf“. Und dem Wunsch des Fuchses entsprechend denken und sprechen sie noch oft über ihren alten Freund, sodass er in ihren Herzen weiterlebt.
Eine ganz wunderbare Geschichte über den Lebensabend, das Sterben und den Tod. Sehr empfehlenswert.
Mareike Schulz

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ms; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.04.2021

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