Frossja Furchtlos oder von sprechenden Hühnern und verschwindenden Häusern

Autor*in
Wostokow, Stanislaw
ISBN
978-3-95728-259-0
Übersetzer*in
Weiler, Thomas
Ori. Sprache
Russisch
Illustrator*in
Woronzowa, Marija
Seitenanzahl
176
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Frossja wohnt mir ihrer Großmutter im kleinen Papanowo, weit weg von der hektischen Gegenwart. Aber als sich die Oma ein Bein bricht und ein Museumsdirektor ihr Haus mitnimmt, gerät die kleine Welt unversehens aus den Fugen.

Beurteilungstext

Großmutter und Enkelin wohnen in einem 200 Jahre alten historischen Großbauernhaus. Das ist nicht nur sehr idyllisch, sondern auch wertvoll. Als ein Museumsdirektor darauf aufmerksam wird, möchte er das Haus für eine Ausstellung historischer russischer Baustile haben. Doch leider ist Oma gerade im Krankenhaus und Frossja auf dem langen Weg zu ihr, so dass nur der dorfbekannte Trinker Nikanor vor Ort ist, als die KamaS-LKW anrücken. Und der hat mir Frossja noch eine Rechnung offen. Dass alles doch noch ins Lot gerät, ist Frossja und ihren beiden Freunden, dem netten Lehrer, einem diensteifrigen Polizisten und der Einsicht des Museumsdirektors selbst zuzuschreiben. Und ein sprechendes Huhn und ein kaffeetrinkender Bär mit haushalterischen Fähigkeiten spielen auch eine nicht unwesentliche Rolle.
Mit viel Humor und beiläufigem Augenzwinkern erzählt Stanislaw Wostokow diese komische Geschichte, die in der russischen Provinz verortet und durchaus durch vielfältige Authentizitätssignale ausgezeichnet wird, die jedoch auch mit fantastischen Elementen und einer ganz ausgeprägten Landidylle spielt. Tradition und Moderne, Kindheit und Gegenwart prallen aufeinander und werden in einer rasanten und herrlich komischen Geschichte verwoben, die dramatisch ist, ohne jedoch ihre Leichtigkeit einzubüßen. Dafür sorgt auch der immer wieder auch lakonisch-ironische Erzählton, der die kuriosen Wendungen und unglaublichen Ereignisse so berichtet, dass man der eigenen Vernunft nur Abwegigkeit unterstellen und dem Autor chronistische Fähigkeiten zugestehen mag. Dazu trägt auch ein Nachwort des höchstselbst in der Geschichte auftretenden Museumsdirektors Omeljanow bei, das das Objekt der Begierde, das alte Großbauernhaus von Frossja und ihrer Großmutter, ausführlich beschreibt und in seiner Funktionsweise und kulturhistorischen Bedeutung einordnet.
Insgesamt liegt hier ein absolut hinreißender und mitreißender Kinderroman vor, der in allen Belangen überzeugt und wärmstens zu empfehlen ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 14.08.2020

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