Fred und ich

Autor*in
Hach, Lena
ISBN
978-3-407-75719-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seidel, Mone
Seitenanzahl
96
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anni und Fred sind d i e Protagonistinnen dieses Buches. Denn Fred ist auch ein Mädchen. Eigentlich…..

Beurteilungstext

Ein wichtiges, in den letzten Jahren zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit gebrachtes Thema erobert auch allmählich die Kinder- und Jugendliteratur.
Anni lernt Fred im Café seiner Tante kennen, in dem sie sich jeden Morgen ein Stück Kuchen und heißen Kaffee kauft für den Moment nach ihrem täglichen Eisbaderitual. Er hat Ferien und absolviert ein Praktikum in diesem Café.
Sie nimmt ihn als Jungen wahr. Als sie sich näher kennenlernen und er sie ins eiskalte Wasser begleitet, stellt sie überrascht fest, dass er Brüste hat. Sie reagiert gelassen, informiert sich zu Hause zum Thema Transgender und verliebt sich „trotzdem“ allmählich in ihn.

Die kleine Geschichte wird von Anni im Tagebuchstil erzählt. Eine ganze Woche lang treffen sich die beiden täglich. Gehen zusammen ins eiskalte Wasser, reden, diskutieren, lachen miteinander. Im Frisiersalon ihrer Mutter färbt Anni ihm die Haare und sie lackieren sich die Fußnägel kunterbunt.
Danach müssen sie sich trennen, seine Ferien sind vorbei.
Zum Abschied schenkt er ihr sein Handy, für sie ein unvorstellbarer Schatz, für ihn kein Problem: „Meine Eltern kaufen mir ein neues!“ So endet die Geschichte mit der Aussicht, dass beide in Kontakt bleiben.

Sehr einfühlsam, fast zärtlich schildert die Autorin die Beziehung der beiden.
Neben dem Hauptthema Transgender geht es auch um prekäre Lebensverhältnisse in Annis Familie, um den Tod ihres Onkels infolge eines Verkehrsunfalls und die Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter, auch um ihre panische Angst, in ein Auto zu steigen.
Mit Unterstützung von Fred schafft sie es, dieses Trauma zu überwinden, Mutter und Tochter gelingt es endlich, sich ihre Trauer gegenseitig einzugestehen.

Das Cover zeigt das Loch im Eis und vier kunterbunte Füße.
Ein sehr empfehlenswertes kleines Büchlein, das auch gut als Klassenlektüre geeignet ist.




Anmerkung

Die Geschichte kann unter 978-3-407-757296 auch als e-book gelesen werden

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dagmar Pliefke; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023