Flutland

Autor*in
Diamand, Emily
ISBN
978-3-551-52003-6
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wir sind im Jahr 2216. Der Klimawechsel hat große Teile Großbritanniens im Meer versinken lassen. Die 13-jährige Lilly erlebt, wie ihr Fischerdorf von Piraten überfallen und eine Geisel gefangen genommen wird. Es ist die 8-jährige Tochter des Premierministers. Lilly bricht mit ihrem kleinen Segelboot zu einer abenteuerlichen Reise auf, um die Geisel zurück zu holen.

Beurteilungstext

Lm Jahr 2216 leiden die Menschen unter den Folgen des Klimawandels: Das Meer hat große Teile des Festlandes überschwemmt. England ist geschrumpft und besteht nun aus Großschottland, dem Piratengebiet und einem schmalen englischen Küstenstreifen. - Die 13-jährige Lilly erlebt, wie bei einem Piratenüberfall ihre Großmutter stirbt und ein achtjähriges Mädchen als Geisel genommen wird. Als Lilly hört, dass die Geisel freigekauft werden soll, nimmt sie einen wertvollen Edelstein, ein Computerjuwel, das als Lösegeld vorgesehen war, an sich und segelt allein zu den Piraten. - Dort lebt der 13-jährige Zeph. Als er Lilly begegnet, verrät er sie an seine Stammesleute. Die glauben, sie sei eine Spionin. Lilly gelingt die Flucht mit der Geisel Alexandra. Ihr Segelboot gerät am Ende zwischen die Fronten einer Seeschlacht, aber sie entkommen. Und die Boten Schottlands, die hinter dem Computerjuwel her waren, gehen leer aus. Doch regt ihr Abenteuer den Computer zu einem völlig neuen Spiel an: “Flutland”...

Die Autorin versteht ihr Handwerk als Erzählerin. In einem breit angelegten “Plot” zieht sie einen Spannungsbogen bis zum Schluss. Viele Dialoge machen ihren Text lebendig und leicht lesbar. Sie entwickelt die Figuren sehr plastisch und hält einen “mündlichen” Stil konsequent durch: Lilly und Zeph erzählen abwechselnd ein Kapitel, wobei sie in der ersten Person (der Ich-Form) konsequent das E weglassen (ich hab, ich seh, ich spring ...).
Wer sich erhofft, das Buch gehe auf die Problematik der Klimakatastrophe gründlicher ein, wird enttäuscht. Schlamm, Sümpfe, überschwemmte ehemalige Städte, Häuserruinen sind nur Staffage für die Handlung. Wo sind Hinweise auf den historischen Ablauf? Haben die Medien versagt? Gibt es nur Leute ohne geschichtliche Erinnerung? Die Menschen sind fast alle herzlos und gewalttätig, ihre Charakterzüge werden holzschnittartig beschrieben (z.B. Medwins Heimkehr oder das Messerwurf-Orakel). Die den Wikingern ähnlichen Piraten besitzen Raketenwaffen (!!), die englische Flotte schießt mit Kanonen - Anleihen aus völlig verschiedenen Geschichtsepochen. Und damit schließt sich der Kreis: Am Ende des Buches wird es mit einem Computerspiel verglichen - Ähnlichkeiten zwischen Spiel und Buch sind offenkundig.

“Flutland” ist ein Schmöker, ist Lesefutter für alle, die Ablenkung und spannende Geschichten suchen - nicht weniger, aber auch nicht mehr.

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Diese Rezension wurde verfasst von ds.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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