Fing

Autor*in
Walliams, David
ISBN
978-3-499-00568-8
Übersetzer*in
Tichy, Martina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ross, Tony
Seitenanzahl
272
Verlag
Rowohlt
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Mehr, mehr, mehr!“ sind die ersten und weitaus am häufigstem gebrauchten Worte, die die kleine Myrtle Milde von sich gibt. Und ihre ach so lieben Eltern tun alles, um ihrem nervtötenden Sonnenschein jeden noch so ausgefallenen Wunsch zu erfüllen. Auch den nach einem Fing – was immer das sein soll. Monatelang sucht Papa im allertiefsten Dschungel nach dem absonderlichen Wesen, das schließlich alles, was sich ihm in den Weg stellte, kaputt macht und verschwindet – mit Myrtle…

Beurteilungstext

Wer geglaubt haben sollte, dass die Fantasie des englischen Autors David Walliams mit seinen bislang vorliegenden Büchern („Gangsta Oma“, „Propeller Opa“ „Mitternachts-Bande“ und weitere) mittlerweile erschöpft sei, der irrt gewaltig: Mit „Fing“ hat er noch eins draufgesetzt. Aber man muss diesen doch arg schrägen, ungemein absurden und mit einigen anal-fäkalen Zutaten versehenen englischen Humor halt mögen. Die Suche nach einem tieferen Sinn dieser munter fabulierten Story bleibt dabei allerdings weitestgehend ergebnislos.
Der Plot ist simpel: Das zurückhaltende, nette Ehepaar Milde bekommt eine Tochter namens Myrtle, die einfach nur unerträglich ist und sich, obwohl sie schon die unmöglichsten Sachen ihr eigen nennt, niemals zufrieden gibt. Myrtles Wunsch, besser: ihr Befehl an die Eltern, einen Fing zu bekommen, bringt den armen Papa dazu, im „allerdunkelsten, dschungeligsten Dschungel“ nach dieser merkwürdigen Spezies zu suchen. Mit Erfolg. Nach Monaten unterwegs bringt er dieses komische Wollknäuel, das nur ein Auge besitzt, nach Hause. Die grässliche Kreatur ist aggressiv, frisst alles, was in ihre Nähe kommt, zerstört dabei das gesamte Haus der Mildes und verschwindet samt Myrtle auf Nimmerwiedersehen. Jetzt haben die jahrelang geplagten Eltern endlich Ruhe.
Die krude Geschichte wird ungemein temporeich erzählt und durch passende Illustrationen wie auch häufig verwendete Typotaphern aufgehübscht. Die Grenzen hinsichtlich dessen, was gemeinhin als „guter Geschmack“ bezeichnet wird, werden gerne und oft überschritten. Und in Sachen irgendeiner Form von Respekt gegenüber den eigenen Eltern ist Myrtle auch absolut kein Vorbild. Da verwundert es nicht, wenn die Geschichte für die verzogene Göre ziemlich ungut endet, nämlich als Monster im Dschungel.
Und mit diesem Ende, das entfernt an jenes von Max und Moritz erinnern mag, versucht Walliams auch noch eine kurze, jedoch nicht allzu ernst zu nehmende Moral von der Geschichte anzuhängen: „Darum seht zu, Kinder, dass ihr euch BENEHMT, sonst landet ihr zum Schluss vielleicht auch dort.“ (S. 270)
Zumindest etwas zarter besaitete, fantasievolle Kinder ab etwa 8 Jahren sollten mit der absurden, arg überdrehten und wenig feinfühlig dargebotenen Thematik des Buches (sofern hier überhaupt von 'Thematik' die Rede sein kann) eher nicht allein gelassen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 15.02.2023

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