Finchen und der Krach mit Lena

Autor*in
Nabb, Magdalen
ISBN
978-3-257-01124-1
Übersetzer*in
Kösters, Ulla
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Donnelly, Karen
Seitenanzahl
138
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Finchen und Lena haben Streit – weil Lena auf einmal viel lieber mit der eingebildeten Anna zusammen ist. Die Freundschaft wird auf eine Probe gestellt.

Beurteilungstext

In kurzen Kapiteln erzählt Magdalen Nabb von allem, was in Finchens Alltag auf einmal schief geht: Mal bekommt sie Ärger in der Schule, weil sie aus Gutmütigkeit den anderen beim malen hilft und ihr eigenes Bild nicht fertigstellen kann, außerdem hält ihre beste Freundin Lena auf einmal nicht mehr zu ihr und wendet sich der gemeinen Anna zu. Finchen wird von allen Seiten gepiesackt, kommt fast täglich traurig von der Schule nach Hause – und findet Trost bei ihrer Mutter. Man sollte erwarten, dass diese in einer solchen Situation Verständnis für die Sorgen ihrer kleinen Tochter hat und ihr Mut macht. Trotz all der Ungerechtigkeiten, die Finchen widerfahren, rät ihr die Mutter aber, Lena gegenüber trotzdem weiter freundlich zu sein, ihr die Gemeinheiten zu verzeihen und das Böse, das sie zu ihr sagt, zu ignorieren. Teilweise wirkt diese Herangehensweise unrealistisch und vor allem der Tochter gegenüber ignorant. Denn Finchen lässt alles Schreckliche, was ihr in den nächsten Tagen geschieht, mit sich geschehen – ohne zu kämpfen oder sich zu wehren schluckt sie ihren Ärger herunter – was in einzelnen Fällen vielleicht wirklich eine Lösung ist, keinesfalls aber als generelle Verhaltensweise vermittelt werden sollte. Und das in einem Kinderbuch! Meiner Meinung nach zeigt die Erzählung verdrehte Verhaltensmuster: Lena, die sich ihrer eigentlich besten Freundin gegenüber gemein verhält, sie hintergeht und sich mit anderen gegen sie verbündet, wird immer wieder verziehen. Sie setzt ihre Mitmenschen (eben besonders Finchen) unter Druck und bekommt dadurch immer ihren Willen – und Finchen zieht den Kürzeren. Sollte hier die Protagonistin nicht als positives Beispiel gelten, indem sie sich gegen Angriffe zur Wehr setzt und nicht alles mit sich machen lässt, ohne mit der Wimper zu zucken? Auf mich wirkt das beschriebene Verhalten zunächst einmal befremdlich und ich bin unsicher, ob ich den Band wirklich empfehlen würde – wobei die anderen Bände der Finchen-Reihe mehrheitlich großartig sind und den Schulmädchenalltag unterhaltsam wiedergeben.
Vielleicht hat mich das Buch auch auf dem falschen Fuß erwischt – aber ich habe mich beim Lesen mehr über das gemeine Verhalten Lenas und die stoische Ruhe der Mutter aufgeregt als das Lesen genossen ...

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Diese Rezension wurde verfasst von StD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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