Ferne Schwester

Autor*in
Coman, Carolyn
ISBN
978-3-7941-8033-2
Übersetzer*in
Krutz-Arnold, Cornelia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
168
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Berrys ältere Schwester Laura, die sich in Südafrika politisch engagierte, ist dort ermordet worden. Sie war der Mittelpunkt der Familie, die nun mit der Trauer umgehen muss. Berry fühlt sich aus allen Bahnen geworfen. Widerwillig entscheidet sie sich für eine Reise mit ihrem Vater nach Südafrika. Erst dort kann sie wirklich um ihre Schwester trauern und ihr Leben neu strukturieren.

Beurteilungstext

Diese sensibel erzählte Geschichte vom Erwachsenwerden zeichnet sich nicht nur durch ihre genaue Erzählweise und beeindruckende Nähe zur Hauptfigur Berry und ihren widersprüchlichen und sie teilweise fast zerreißenden Gefühlen aus, sondern auch durch eine bei amerikanischen Jugendbuchautor(inn)en ungewöhnliche Thematisierung des Politischen. Berrys Schwester lebte in Südafrika und engagierte sich gegen die Apartheid. Sie war eine politisch denkende und handelnde junge Frau, die ihre Überzeugung auch lebte. Ebenso ist Berrys Vater ein politisch denkender Mann, der seine Tochter nicht nur geliebt, sondern auch sehr bewusst ihre Haltung unterstützt hat. Als sich Berry mit ihrem Vater auf die Reise nach Südafrika macht, wird deutlich, dass er möchte, dass sie diese Reise nicht nur als Erinnerung und Gedenken an ihre Schwester wahrnimmt, sondern auch als Appell, ihre Sichtweise der Welt und ihr Handeln zumindest zu verstehen. Dass dies nicht widerspruchsfrei und ohne intensive Trauerarbeit vor sich geht, versteht sich von selbst. Der Autorin gelingt es auf beeindruckende Weise, Berrys Wahrnehmungen, ihre Eindrücke und vor allem ihre schwierige Beziehung zum Vater glaubhaft zu beschreiben und verständlich zu machen. Die Annäherung des jungen Mädchens an ihre verstorbene Schwester vollzieht sich langsam, aber durch die direkte Begegnung mit den Menschen, mit denen diese gelebt und gearbeitet hat, wird etwas in ihr aufgebrochen und sie findet endlich die richtigen Worte für die Gedenkrede und für ihre Beziehung zu ihrer Schwester. Dies bricht auch die Verkrustungen in der Beziehung zu ihrem Vater auf und sie kann auf einen neuen Anfang hoffen.
Ein Roman der leisen Töne, der schwierige familiäre Beziehungen unter schwierigen Bedingungen, nämlich der Trauer, lebendig und glaugwürdig gestaltet. Ganz nebenbei erfährt man auch noch einiges über Südafrika.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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