Felix und sein Monster
- Autor*in
- Wilson, Henrike
- ISBN
- 978-3-8369-6157-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Wilson, Henrike
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2023
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Felix ist ein sprichwörtlicher Angsthase. Bellenden Hunden oder fauchenden Katzen geht er lieber aus dem Weg. Hohes, wildes Schaukeln ist nicht sein Ding. Zuviel Angst. Nein, mutig ist er nicht. Und das macht ihn wütend. So wütend, dass er beim Malen wild kritzelnd ein Monster erschafft.
Beurteilungstext
Felix hat wieder schlecht geschlafen. Er hatte einen Albtraum. Die Kinder aus dem Kindergarten haben ihn Angsthase gerufen und sich dabei kringelig gelacht. Das ärgert ihn, aber leider stimmt es ja. Überall wittert er lauerndes Unheil. Schon auf dem Weg zum Kindergarten hat er Angst vor einer Katze, die fauchend auf einem Baum Stellung bezogen hat. Im Kindergarten steht er im Abseits. Er traut sich nicht, so wie Paul zu schaukeln, weil er Angst hat, dass die anderen Kinder ihn auslachen könnten. Im eigenen Hausflur traut sich Felix nicht an der Wohnung von Herrn Krautwurm vorbei, weil dessen Hund Stinker wieder einmal wie verrückt bellt.
Das alles macht ihn derart wütend, dass er, in seiner Wohnung angekommen, sofort in sein Zimmer rennt und dort wie verrückt auf einem Blatt Papier herum kritzelt. Und plötzlich steht ein großes schwarzes Monster vor ihm. Das Monster, das er gerade gemalt hat. Es lacht und lacht und nimmt damit die Furcht, die in Felix gerade wieder übermächtig werden wollte. Mit diesem großen, schwarzen „Freund“ im Rücken, traut sich Felix endlich etwas zu.
Henrike Wilson ist die Autorin und hat zu ihrer Geschichte auch die passenden Illustrationen gemalt. Diese Bilder sind so stark, dass die Story auch ohne den Text zu verstehen wäre. Henrike Wilson zeichnet ein normales Zuhause, das Kinderzimmer mit dem obligatorischen Spielzeug. Autos, Dinosaurier, ein dicker Teddy und Felix in seinem Bett, Felix, der sich ängstlich die Bettdecke bis zur Nase hoch zieht. Er ist anders als seine kleine Schwester Lotti, die furchtlos auf alles zu krabbelt, was ihre Neugier weckt, etwa die großen „Monsterfüße“, die eigentlich die Hausschuhe von Felix sind. Felix lugt lieber ängstlich hinter der Tür hervor.
Felix wird dargestellt wie auf der Flucht. Der Weg zum Kindergarten ist eine Herausforderung. Ein Ast, auf dem die Katze lauernd faucht, scheint sich wie eine Kralle nach Felix auszustrecken. Stark auch das Bild, das Henrike Wilson vom Wutausbruch im Kinderzimmer malt. Felix lenkt seine Wut mit schwarzer Farbe auf den Zeichenblock. Er benutzt beide Hände, jeweils mit einem Pinsel wie ein Dirigent. Die schwarze Farbe spritzt in alle Richtungen. So drückt er seine Angst aus und kann sich ihr stellen. Gleichzeitig visualisiert die Illustratorin diese Wut für die Betrachter:innen. Das Monster wächst unter seinen Händen, löst sich schließlich von der Vorlage und verliert dabei seine Gruseligkeit. Es ist schwarz, groß und zottelig, aber mit fröhlichen Augen. Ein imaginärer Freund, der Felix und im besten Fall auch anderen Kindern hilft, die Angstspirale zu durchbrechen.