Fairy Tale Camp. Das märchenhafte Internat

Schlagwörter

• Abenteuer
• Außenseiter
• Freundschaft
• Gefühle

Teaser

Gibt es ein Leben wie im Märchen? Lasst euch verzaubern!

Beurteilungstext

In Maries Leben geht es gerade turbulent zu. Ständig passieren ihr merkwürdige Dinge, die sie sich nicht erklären kann. Eine Einladung ihrer Lehrerin ins Fairy Tale Camp entführt sie in eine ihr unbekannte Welt. Dort lernt sie eine Menge Gleichaltriger kennen, die behaupten, die Geschicke ihrer märchenhaften Vorfahren fortzuführen. Marie ist fasziniert von den vielen verwunschenen Hecken, Brunnen und Bildern, kann sich jedoch nicht vorstellen, was das alles mit ihr zu tun haben könnte und weshalb sie in dieses Camp eingeladen wurde. Es verdichten sich im Laufe der Zeit aber Hinweise auf das Verschwinden ihrer Mutter. Gehört sie vielleicht doch auch in diese Märchenwelt?

Vor Beginn des ersten Kapitels werden sechs der Protagonisten vorgestellt. Wie in einer Galerie visualisieren gezeichnete Portraits in Schwarz-Weiß die entsprechende Person, die mit Namen, ihren besonderen Fähigkeiten und ihrer Abstammung genauer beschrieben wird. Jede Person hat einen Hintergrund aus einem Märchen der Gebrüder Grimm.

Corinna Wieja ist es gelungen, die alten grimmschen Märchen in die heutige Zeit zu transportieren und eine zeitgenössische Geschichte zu ersinnen. Für die jungen Leser*innen ist es eine besondere Herausforderung, den Hintergrund immer zu verstehen, sollten sie nicht die Welt von Aschenputtel, Frau Holle, Rapunzel, Dornröschen, dem Wolf und den sieben Geißlein und Rotkäppchen bereits kennen. Da muss dann vielleicht recherchiert werden. Die Hauptprotagonistin Marie ist ebenfalls nicht „märchensicher“ und tritt deshalb im Laufe der Geschichte in so manches Fettnäpfchen. Dennoch wird man genauso wie sie gefangen genommen vom Leben im Schloss, das den Mittelpunkt des Camps bildet. Es ist allerdings nicht nur eine Märchenwelt, in der gehext wird, denn es gibt auch vieles, was man für sich als Leser herausziehen kann. Sei es Freundschaft, die sich zwischen den Kindern bildet, oder das Zeigen von Stärken und Schwächen und dass Vertrauen entstehen kann.

Die 26 Kapitel werden von einigen lustigen Zeichnungen aufgelockert. Außer bei der farbigen Umschlaggestaltung ist ausschließlich in Schwarz-Weiß gearbeitet worden.

Das Buch ist der Auftakt zu einer bislang 3-teiligen Fortsetzungsgeschichte. Wer die Thematik "Märchen" mag, ist mit Sicherheit begeistert und wird die Nachfolgebände lesen wollen, denn die geschickte Verflechtung der alten Märchen mit der heutigen Zeit lässt eine reizvolle Geschichte entstehen.

Anmerkung

bei Antolin gelistet