Esperanza

Autor*in
Wegelius, Jakob
ISBN
978-3-8369-5990-2
Übersetzer*in
Haefs, Gabriele
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine fast lyrische Erzählung von Freundschaft und Treue.

Beurteilungstext

Das Buch ist in Schweden 1999 erschienen, in Deutschland 2002, und 2003 stand es auf der Auswahlliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Kinderbuch. Nun hat der Gerstenberg Verlag das Buch wieder auf den Markt gebracht. Vielleicht hat bei der Neuauflage eine Rolle gespielt, dass das aktuellste Buch von Wegelius "Sally Jones - Mord ohne Leiche" im Jahr 2017 für den DJLP nominiert wurde.

Auf jeden Fall kann man sagen: Es hat sich gelohnt!

Halidon hat einen kleinen Körper und ein seltsam gestaltetes Gesicht. Er ist ein Außenseiter, ein seltsamer Kautz. Er ist ein Straßenkünstler, der mit Einrad fahren und Jonglieren seinen Lebensunterhalt verdient. Er ist durch die Welt gezogen, bis er "den Kapitän" kennenlernte, in dessen Theater blieb und mit ihm zusammen wegging, als es den Kapitän weiterzog - in eine Stadtwohnung, in der die beiden ein beschauliches Leben führen. Doch eines Abends kommt der Kapitän nicht zurück und Halidon hat einen Traum, dass der Kapitän ihn verlassen habe.
Die anschließende Suche nach seinem Freund, das ist der Erzählstrang dieses Buches. Sie dauert nicht lange, bis zum nächsten Morgen. Wir erfahren dabei viel von den Sorgen Halidons und seinen Ängsten, von Unterstützer*innen wie Ella Jansson, einer Café-Betreiberin und vor allem von einem kleinen Hund, einer unglücklichen Promenadenmischung, der auch ein Ausgeschlossener ist und Halidon unbedingt helfen will. Wir erfahren auch von Ausgrenzung, etwa durch einen Spieler, der Halidon als Glücksaffe ausnutzen möchte oder einem Polizisten, der seine frustrierten Machttriebe ausspielt und einem Hundefänger, dem Hinkemann, der nicht nur Hunde, sondern auch "Glücksaffen" einfängt. Am Ende findet Halidon den Kapitän, der sich mit einem Freund im Leuchtturm verplaudert hat. Und beide zusammen gewinnen einen neuen Freund, den kleinen Hund: Esperanza.

Die Handlung an sich ist wenig aufregend, es finden sich immer Lösungen und existenzbedrohend ist nichts. Der vielleicht nicht so sehr intelligente Halidon und der Hund haben aber Stärken: Die Treue zu einem Freund. Die unendliche Angst vor dem Verlassen werden gibt ihnen die Kraft, all die Erniedrigungen eher als lästige Handlungshindernisse denn als innere Verletzungen anzunehmen.
Das Besondere dieses Buches ist, dass die Sprache die insgesamt recht magere Handlung trägt - zumindest für Kinder, die sich auf sie einlassen können. Fast lyrisch wird erzählt, woran zumindest in der deutschen Übersetzung auch die Übersetzerin Gabriele Haefs ihren Anteil hat. Unbestimmt bleibt die Zeit, in die die Handlung gesetzt ist. Zwar gibt es Autos und Einräder, aber auch Hundefänger. Moderne Medien wie ein Telefon werden nicht genutzt. So schwebt die Handlung in einer zwar etwas moderneren aber doch unbestimmten Märchenzeit.

Schön, dass dieses Buch nun wieder zugänglich ist.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 25.10.2017

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