Es werde Wald! Die wahre Geschichte von Jadav Payeng

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Teaser

Mit 16 Jahren beginnt der Inder Jadav Payeng, auf einer Sandinsel im Brahmaputra einen Wald zu pflanzen, der heute größer ist als der Central Park in New York.

Beurteilungstext

Jadav Molai Payeng ist im Jahr 1979 sechzehn Jahre alt, als er beschließt, gegen die jährlichen vernichtenden Überschwemmungen des Brahmaputra in Indien anzukämpfen, indem er Baumpflänzchen setzt, die mit ihren Wurzeln Sand und Erde einer kleinen Insel im Fluss Halt geben sollen. Es scheint ein sinnloses Unterfangen zu sein. Die aufopfernde Beharrlichkeit des jungen Inders, mit der er seine Arbeit über Jahrzehnte verfolgt, trägt jedoch Früchte, über die heute die ganze Welt nur staunen kann. Da ist der anspruchsvolle - der Genesis entlehnte - Titel des Buches : "Es werde Wald!" durchaus angemessen. Heute würde man Jadav Payeng wohl zu einem Umweltaktivisten hochstilisieren. Dabei lagen und liegen dem bescheiden gebliebenen Inder öffentliche Demonstrationen, kluge Reden und Medieneinflussnahme absolut fern. Er war und ist immer noch ein Mensch der Tat, und nur in den Erfolgen seines Tuns findet er Zufriedenheit und Erfüllung. Die schlichte und einfühlsame Sprache des Buches entspricht dem Wesen Jadavs und zeigt die Entwicklung seines Waldes von der Pflanzung der ersten zarten Pflänzchen bis hin zum großen Urwald, inzwischen Heimat vieler Waldtiere bis hin zu Tigern, Nashörnern, Wildschweinen und sogar Elefanten. Erst nach 30 Jahren entdeckte ein Naturfotograf zufällig Jadavs Wald und machte ihn weltbekannt. Er trägt den Namen seines Gründers: Molai-Wald. Das hochaktuelle, interessante Bilderbuch ist von der gebürtigen Inderin Ishita Jain zauberhaft illustriert worden. Sie hat die Aquarelltechnik gewählt, die mit den intensiven Farbtönen den großflächigen Bildern Lebendigkeit und intensiven Ausdruck verleiht. Gerade heute, wo Umwelt- und Klimaschutz in aller Munde sind, widmen sich die Medien, auch die Kinder- und Jugendbücher, vielfach diesen Themen - oft in Form eines drohend erhobenen Zeigefingers. Dieses Buch verzichtet auf eine solche Form, indem es nur eindrucksvoll die bescheidene Umsetzung des Gedankens, ein Stück Natur zu retten, als wahre Geschichte erzählt. Das erscheint mir sehr viel überzeugender zu wirken als viele medienwirksame, lautstarke Demonstrationen. Die Botschaft ist aber die gleiche: Jeder einzelne Mensch, ob groß oder klein, kann etwas dazu beitragen, unsere Natur zu schützen.