Erpel liebt Ente
- Autor*in
- Gouichoux, René
- ISBN
- 978-3-7348-2041-0
- Übersetzer*in
- Taube, Anna
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Boutavant, Marc
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- Magellan
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Bamberg
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 4-5 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wie schwer ist es doch, ein Geheimnis zu bewahren! Das ist Thema dieses Buches und wird in einer schönen kleinen Fabel erzählt.
Beurteilungstext
Wer ein Geheimnis hat, hat oft das Bedürfnis, dieses mit jemandem zu teilen. Ein geteiltes Geheimnis schiebt die Verantwortung weiter und schafft eine Vertrauensebene. Jedes Kind im Vorschulalter kennt die Schwierigkeit, Geheimnisse für sich zu behalten.
Gouichoux erzählt von Erpel, der in Ente verliebt ist und das natürlich für sich behalten will - das ist ein Geheimnis. Aber er hält es nicht aus und erzählt das Geheimnis unter dem Siegel der Verschwiegenheit Gans. Das Geheimnis "lässt ihr die Brust anschwellen, es kriecht ihren langen Hals hinauf, und bald wird es aus dem Schnabel schlüpfen. Schnell steckt sie den Kopf in den Sand." Doch dann flüstert sie es Pute ins Ohr ... diese erzählt es dem Hahn ... und der posaunt es auf einem Fest aus. Erpel jagt wütend die anderen Tiere und purzelt einen Hügel hinab - genau in die Arme (Flügel?) von Ente.
Der Text erzählt knapp und kompakt, doch werden schöne sprachliche Bilder entworfen, die beschreiben, wie schwer das Bewahren des Geheimnisses ist. Offen wird die Geschichte als Lehrgeschichte erzählt, das macht es einfach, sie im familiären Rahmen oder auch in der Kita zu nutzen, um über Geheimnisse und die Verantwortung, die mit ihnen verbunden ist, zu sprechen.
Die Bilder von Marc Boutavant bleiben eng am Text, zeigen liebevoll die leicht vermenschlichten Tiere, nutzen aber auch die zahlreichen Leerstellen des Textes, um Eigenes zu erzählen. Als Betrachtende sind wir überrascht, dass die Bilder das Geschehen in einen Winter mit Eis und Schnee setzen - aber es passt zum Text, obwohl der keine Hinweise auf eine Jahreszeit gibt. Die Gans röstet Maroni, der Hahn hat ein Hufeisen an seiner Hütte und mit dem Verlauf der Geschichte laufen immer mehr Tiere durch die Bilder. So wird das Geschehen auf eigene Weise bildlich kommentiert.
In der Übersetzung gelingt es Anna Taube, die schönen sprachlichen Bilder ins Deutsche zu übertragen. Ob allerdings der Inhalt des französischen Titels ("C'est un secret!" - Das ist ein Geheimnis!) nicht eigentlich passender wäre, könnte man ernsthaft diskutieren.
Insgesamt ein schönes Bilderbuch, um ein für Vorschulkinder wichtiges Thema ins Gespräch zu bringen.
Christoph Jantzen, AJuM Hamburg