Enygma. Der verschollene Schatz

Autor*in
Schreuder, Benjamin
ISBN
978-3-7512-0276-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Saße, Jan
Seitenanzahl
276
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Pit und seine besten Freunde Eule und Bea werden an Pits Geburtstag zu einer geheimnisvollen Fahrt eingeladen – Pits Onkel, Game-Entwickler, lässt sie als erste sein neu entwickeltes Escape-Spiel in einem Schloss ausprobieren.

Beurteilungstext

Zuerst entwickelt sich alles wie erwartet: Die Kinder lösen verschiedene Rätsel, die ihnen jeweils den Weg in den nächsten Raum weisen. Ziel ist ein angeblich verschollener Schatz. Doch dann werden sie Zeugen der Entführung des Onkels, denn ein eher mäßig intelligentes Geschwisterpaar hat Gerüchte gehört, es gäbe einen realen Schatz im Schloss, und den gilt es zu rauben.
Die drei Freunde folgen den Entführern und dem Onkel bis in den Turm, in dem der Schatz sich befinden soll, und können die beiden überwältigen. So kommt es am Ende doch noch zur Geburtstagsfeier mit Torte. Der Schatz, nebenbei bemerkt, ist nur für Computerspiel-affine Menschen attraktiv: Im Turm lagern verschiedene Spiele und diverses Zubehör.
Die Rätselstruktur zieht sich durch das Buch, und die Leser:innen können mitraten. Auf der jeweils nächsten Seite werden die Lösungen für die Rätsel, die man durch genaues Schauen auf doppelseitigen Illustrationen lösen kann, im Dialog der Protagonist:innen formuliert, so dass niemand das Gefühl bekommen muss, abgehängt zu werden. Soweit ist nichts an dem Buch zu bemängeln.
Doch sprachlich und in der Gestaltung der Figuren gibt es viel zu kritisieren. Redebegleitsätze werden mühsam mit unterschiedlichen Verben gebildet, die überhaupt nicht zur jeweiligen Situation passen, so dass Eule häufig seufzt und murrt, Pit schmunzelnd zustimmt und dabei wie ein älterer, gesetzter Mann wirkt, und Pia jubelt.
Auch wenn die Handlung „nur“ der Rahmen für eine Mitrate-Geschichte ist, wäre etwas mehr Glaubwürdigkeit und Stimmigkeit machbar und wünschenswert. Die drei Kinder erfüllen alle Erwartungen an Klischees in der Rollenverteilung solche Bücher: Pit ist souverän und im Mittelpunkt, Eule ist etwas lethargisch und ängstlich, und Bea ist intelligent und mutig. Und natürlich hat am Ende Eule eine der entscheidenden Ideen zur Überwältigung der Entführer, so wie er auch mit allerhand Wissen (daher der Spitzname Eule?) zu Lösungen beiträgt.
Die Fahrt zum Schloss und der Start des Abenteuers weist auch Ungereimtheiten auf, die man spätestens im Lektorat hätte überarbeiten können. So fahren die drei erstens ohne eigene Entscheidung und mit verbundenen Augen an einen Ort, der ihnen unbekannt ist – auch wenn dies eine Geschichte ist: Die Ängste und Bedenken, die Eule wiederholt äußert, sollten doch wirklich ernst genommen werden. Der wortkarge Chauffeur führt sie (alle immer noch mit verbundenen Augen) über eine Zugbrücke – wie führt bitteschön ein einzelner Mann drei Kinder, die nicht sehen, wohin sie treten? Und dann werden sie dort eingeschlossen, und nur Bea und Pit nehmen die Herausforderung wirklich und freiwillig an.
Die beiden Geschwister auf der Suche nach dem Schatz sollen wohl einen Twist in die Geschichte bringen, denn nur das Escape-Game zu beschreiben wäre wohl doch nicht spannend genug. Aber auch diese beiden erfüllen alle Klischee-Erwartungen in ihrer Dummheit und groben Art, dass wir in der literarischen Qualität weit hinter Enid Blyton zurückfallen.
Die schwarz-weißen Illustrationen sind ebenso erwartbar und dienen vor allem dazu, die relevanten Hinweise zum Lösen der Rätsel zu geben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 16.02.2024

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