Engel in der Stadt
- Autor*in
- Block, Francesca Lia
- ISBN
- 978-3-401-02628-2
- Übersetzer*in
- Höfker, Ursula
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 127
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Ich-Erzählerin kommt sich gegenüber ihrer engelsgleichen, schönen und starken Mutter Eva klein und unscheinbar vor. Nach dem Tod des Vaters flüchtet sie sich in die Welt des Alkohols, der Drogen und der Anorexie.
Beurteilungstext
Die amerikanische Autorin erzählt mit ihrem neuen Jugendroman wieder eine ins Phantastische reichende, skurrile und zugleich die Wirklichkeit spiegelnde Geschichte. Die Wirklichkeit der sehr symbolhaft “Echo” genannten weiblichen Hauptfigur ist eher beklemmend, denn sie hat eine sehr schöne, mit den Mächten der Natur verbundene und begabte Mutter, die engelsgleich, zärtlich, aber auch übermächtig das Zentrum der Familie darstellt. Echos Mutter Eva und ihr Vater, der Künstler, lieben sich auf eine Weise, die für Echo unerreichbar scheint. Auf ihrer Suche nach Nähe und Liebe begegnet sie dem Engelswesen, einem Jungen, der sie vor dem Selbstmord bewahrt.
Als ihr Vater trotz aller intensiven Bemühungen der Mutter stirbt und die Mutter untröstlich und traurig zurückbleibt, zieht Echo aus und flüchtet in ein wildes Leben, das ihr aber keinen Halt und keine Zuversicht geben kann. Sie kann sich den überirdischen Wesen nur annähern, indem sie nichts isst und sich auf die Erfahrungswelten verschiedener Drogen einlässt.
Gelungen finde ich die Auseinandersetzung mit dem Thema Magersucht ohne jeden pädagogischen und didaktischen Zugriff - im Gegenteil, es ist gar nicht so leicht, dies in der versponnen und durch mehrperspektivische Erzählweisen geprägten Geschichte zu erkennen.
Am Ende bleibt der Leser mit einem seltsamen, etwas unzufriedenen Gefühl zurück. Angesichts des betont harmonischen Ende und einer plötzlich daherkommenden Ideologie von “Magie ist Glaube” (wer glaubt ist ganz bei sich selbst, heilig und menschlich zugleich) ist man enttäuscht und rätselt, warum das denn nun so enden musste.