Émile in Berlin
- Autor*in
- Krapp, Thilo
- ISBN
- 978-3-8369-6077-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krapp, Thilo
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2021
- Preis
- 20,00 €
- Bewertung
Teaser
Émile kommt diesmal nach Berlin. Auch hier gibt es große Kaufhäuser in die es seine Mutter Alice zieht.
Beurteilungstext
Nachdem wir im ersten Band dieser Bilderbuchreihe die noblen Kaufhäuser von Paris bestaunen konnten, geht es jetzt nach Berlin. Das Kaufhaus Wertheim war noch viel größer als das „Au Bon Marché“ in Paris. Über zwei Seiten erstreckt sich die Fassade im Bilderbuch, beeindruckend. Wir treten ein und sehen viele Treppen, geschäftige Leute, viele runde Bögen, den Lichthof und eine große Statue von einer vollbusigen Frau. Mama möchte sich gerne in der Handschuhabteilung umsehen, Émile bittet darum, sich etwas umschauen zu dürfen. Gesagt getan, er läuft los und landet in der Zooabteilung, wo ihm leider ein Mäusekäfig umfällt und eine Maus entwischt. Mäusejagd im Kaufhaus. Marie, die junge Verkäuferin, kann zum Glück auch noch Französisch und so laufen die beiden zusammen los. Das Abenteuer kann beginnen. Treppauf, treppab jagen sie der Maus hinterher. So kann man natürlich das Kaufhaus kennenlernen, denn von Abteilung zu Abteilung gelingt es der Maus immer wieder zu entwischen. Sie klaut einer Dame sogar die Kirsche von der Torte. Irgendwann endet die Geschichte in der Teppichabteilung, wo die Maus dafür sorgt, dass ein Gobelin von der Wand fällt. So lernen wir das Kaufhaus kennen und können uns an der prunkvollen Architektur des 19ten Jahrhunderts, erbaut für das aufstrebende deutsche Bürgertum, erfreuen. Im Anhang erfahren wir noch viel über das Kaufhaus Wertheim und andere Kaufhäuser, die oft in jüdischem Besitz waren und in der Zeit des deutschen Faschismus von 1933-1945 „arisiert“, also geraubt wurden. Die Erben der Kaufhausgründer hatten es auch in der Bundesrepublik Deutschland schwer, Entschädigung zu erhalten.
Thilo Krapp führt uns in eine vergangene oder fast vergangene Zeit, denn in Paris wurde gerade das frisch renovierte Kaufhaus „La Samaritaine“ wiedereröffnet, um den Glanz des vorletzten Jahrhunderts wieder aufzupolieren. Die architektonischen Zeichnungen des alten Kaufhauses sind dem Autor und Illustrator schön gelungen, wir können uns vorstellen, wie es ausgesehen haben muss. Die Jagd nach der Maus lässt uns die Abteilungen spielerisch durchstreifen. Die Personen tragen die Kleidung ihrer Zeit und warten mit opulenten Hüten und Kleidern auf. Nur die Nasen, was ist denn bloß mit diesen Nasen passiert, an denen sollte noch etwas geübt werden…..