Ella und die 12 Heldentaten

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Schule

Teaser

Mika, der größte Batman-Fan der Welt, möchte unbedingt auf ein geheimes Batman-Treffen gehen. Doch er traut sich nicht, seine Mutter um Erlaubnis zu fragen. Höchste Zeit, dass Mika mehr Selbstbewusstsein entwickelt - und dass er ‚als Mensch und als Batman seine Mitte findet', so Timo. Natürlich werden Ella, Rambo, Hanna und die anderen ihm dabei helfen. Vorbild ist Herkules, der schließlich durch seine 12 Heldentaten Selbstbewusstsein aufbauen konnte, wie Timo weiß.

Beurteilungstext

Dass "Ella und die 12 Heldentaten" als nunmehr zwölfter Band der Reihe erscheint, spricht für sich. Timo Parvela hat sich mit seiner humorvollen Darstellung der Verhältnisse in finnischen Grundschulen auch im deutschsprachigen Raum eine treue Fangemeinde gesichert. Eine detaillierte Vorstellung der Schüler und Schülerinnen der zweiten Klasse erscheint so nicht mehr notwendig. Ella, Pekka, Tiina, ihre anderen Klassenkameraden und - nicht zu vergessen - ihr Lehrer sind längst zu Kultfiguren geworden.

Die Erzählung folgt zwei Handlungssträngen. Der Haupthandlungsstrang spielt sich weitgehend zwischen den Kindern ab; Mittelpunkt ist diesmal Mika, dem mehr Selbstvertrauen vermittelt werden soll. Der zweite Handlungsstrang betrifft den Lehrer, der wieder einmal von seiner Klasse gerettet werden muss, diesmal vor den Intrigen eines Kollegen. Wie schon in den Bänden zuvor lebt auch diese Geschichte in ihrer Komik von der Darstellung aus der Perspektive Ellas und ihrer ganz besonderen Art, sich die Welt zu erklären. Parvela ist das Kunststück gelungen, Schulgeschichten zu schreiben, bei denen sich lesende Schüler über den Lehrer amüsieren können und lesende Lehrer über die Schüler; dabei werden weder die Schüler noch der Lehrer verlacht, wodurch ein gemeinsames Lachen beider Lesergruppen möglich wird.

Von diesem Doppelsinn ist "Ella und die 12 Heldentaten" in besonderem Maße geprägt, indem hier zum Moment der doppelsinnigen Komik noch das Moment des mehrfachadressierten Spiels mit mythologischem Wissen hinzu tritt. Um Mika nämlich das dringend benötigte Selbstbewusstsein zu vermitteln, bedient sich der schlaue Timo der Sagen des Klassischen Altertums: Mika soll es machen wie Herkules und 12 Heldentaten vollbringen. Die Geschichte folgt also in ihrem Aufbau der Sage um den griechischen Helden: Timo schildert zunächst, welche Aufgaben Herkules gestellt wurden, und überträgt das Muster dann auf Mika. Da wird dann schnell aus dem bösen Lehrer Herr Schlot, genannt Schornstein, die Hydra und aus der unaufgeräumten Garage der Familie Pekkas die Rinderställe des Augias. Für den noch nicht in griechischer Mythologie bewanderten kindlichen Leser wird der Roman so zu einer humorvollen und unaufdringlichen Aufklärung über eine der wichtigsten altgriechischen Sagen; für den gebildeten (erwachsenen) Leser wird der Roman zu einer gelungenen intertextuellen Unterhaltung.

Wer Ella und die anderen schon ins Herz geschlossen hat, wird auch diesen Band wieder lieben. Doch auch wer Ella noch nicht kennt, wird sicherlich großes Vergnügen bei der Lektüre haben.