Elfrid & Mila. Das Weihnachtswichtelwunder

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• Familie
• Feste
• Freundschaft

Teaser

Alles beginnt damit, dass Mila ihre Mutter an Weihnachten wie immer nur für sich alleine haben möchte. Auf keinen Fall dabei sein soll Klas, der Nachbar, in den sich ihre Mutter verliebt hat. Deshalb schreibt Mila auf ihren Wunschzettel: ein richtiges Weihnachten! Zu dumm, dass der Weihnachtsmann Milas Wunsch ausgerechnet an Elfrid delegiert hat. Ob das eine gute Entscheidung war? Denn in der ganzen Weihnachtswichtelwerkstatt gibt es keine Wichtelin, die so faul ist wie Elfrid. Das gibt Ärger!

Beurteilungstext

In den Weihnachtsbüchern der Kinderliteratur gibt es jede Menge Weihnachtswunder. Hier allerdings ist die Sache mit dem “Weihnachtswichtelwunder” etwas verzwickt und die Leserschaft mag sich ziemlich wundern über die Turbulenzen im Verlauf der Geschichte zu einem Wunschzettel. Die Erzählung pendelt zwischen skurril-witzigen und anrührenden Momenten. Etliche chaotische Entwicklungen, gegen Schluss sogar mit dramatischen Ereignissen,
lassen sich nur mit einem magischen Zeitundraumpulver bewältigen. In der Weihnachtswerkstatt bei den Wichteln, die als außerordentlich fleißig und geschäftig gelten, findet sich eine Wichtelin, die das genaue Gegenstück repräsentiert. Elfrid ist faul, verschlafen, stibitzt vom Zeitundraumpulver des Weihnachtsmanns und lügt auch schon mal. Ausgerechnet in der stressigen Vorweihnachtszeit macht sie es sich in Milas Kinderzimmer gemütlich. Mila ist nicht amüsiert darüber, zumal sich die Wunscherfüllung durch Elfrid gehörig hinauszieht. Vielfach ausgezeichnet als verdiente Wichtelin ist dagegen eine Art Streber-Wichtelin, die es schafft, Dutzende Weihnachtswünsche im Akkordtempo zu erfüllen. Die Verbindung von realer Welt und fantastischer Weihnachtswichtelwerkstatt führt geradewegs durch eine Litfaßsäule. Leider funktlioniert die Verkehrsverbindung von der realen Welt in die Wichtelwerkstatt nur unzureichend, denn der zuständige Eisbär ist häufig unpünktlich. Ein verschrobener Sensationsreporter will die Wichtelin Elfrid kidnappen um als Erster die Existenz des Weihnachtsmanns zu beweisen. Neben diesen Momenten mit abstrus-humorvoller Situationskomik wartet die Geschichte aber auch mit ernsthaften und berührenden Entwicklungen auf. Mila sieht schließlich ein, dass ihr Weihnachtswunsch ziemlich egoistisch war. Aber als Mila ihren Wunsch mit Elfrids Hilfe und dem Zeitundraumpulver revidiert, muss die Wichtelin erkennen, dass sie mit ihrer Unzuverlässigkeit und Faulheit die ganze Weihnachtswerkstatt in Gefahr bringt. Spannend zu lesen ist die Geschichte, wie sich eine Freundschaft zwischen einer Wichtelin und einem Mädchen entwickelt. Am versöhnlichen Schluss der Erzählung steht die Erkenntnis, dass der schönste Weihnachtswunsch der ist, andere glücklich zu sehen.
Die Sprache ist salopp und humorvoll, die Dialoge zeichnen erfrischend und deutlich die Charaktere der beiden Protagonisten Mila und Elfrid. Im Verlauf der Geschichte wird erkennbar, wie die trotzige Haltung von Mila bröckelt, so dass Mila schließlich in einem Dilemma steckt und nicht weiß, wie sie sich entscheiden soll. Hier hilft Elfrid, sie ist nicht mehr die unwirsche, verschlafene Wichtelin, sondern zeigt ihre Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit. Spannung in der Geschichte wird erzeugt durch die drehbuchartigen Schnitte im Aufbau der Geschichte: Mila im Reihenhaus versus Elfrid in der Wichtelwerkstatt. Auch die Kapitelüberschriften machen mit ihren Andeutungen neugierig auf das weitere Geschehen. Im Ganzen ist die Lektüre als eine humorvolle und ereignisreiche Geschichte zu lesen, allerdings mit der Einschränkung, dass hier Weihnachten nicht auf Geschenke vom Weihnachtsmann zu reduzieren ist (s. S. 160).