Elchtage

Autor*in
Klingenberg, Malin
ISBN
978-3-423-64076-3
Übersetzer*in
Stohner, Anu
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
217
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Wechsel in die 7. Klasse ist für Ich-Erzählerin und Protagonistin Johanna nicht leicht: Ihre bislang beste Freundin Sandra lässt sie plötzlich hängen, weil sie lieber mit der angesagten Mädchenclique zusammen ist. Johanna hilft der Rückzug in die Natur. In ihrer Hütte im Wald schließt sie Freundschaft mit einer Elchkuh...Ein Jugendroman mit typischen Adoleszenzthemen, einnehmender Spannungsstruktur, aber vielleicht wenig innovativer Erzählkraft.

Beurteilungstext

Malin Klingenberg gehört zu „der schwedisch- sprachigen Minderheit in Finnland“ (Buchklappe). Mit „Elchtage“ legt sie ihr erstes Jugendbuch vor, das durchaus für junge Leser*innen empfehlenswert ist, vor allem Mädchen im frühen Sekundarstufenalter. Die Handlung ist einnehmend und spannend, vor allem nah am Erfahrungshorizont Jugendlicher. Denn gerade in diesem Alter sind Fragen der Gruppenzugehörigkeit und der Cliquenbildung in der Peer-Group zentral. Eben darum geht es in Klingenbergs Jugendroman: Johanna fühlt sich verloren und allein gelassen, als Sandra sie mit einem Mal im Stich lässt und sich an die angesagte Lulle und ihre Clique heftet: eine Erfahrung, die vielen jungen Mädchen nicht fremd sein dürfte. Regelrecht peinlich für Johanna wird es, als Sandra Lügengeschichten erfindet und behauptet, sie reise in den Herbstferien mit ihrer Familie zu einer Safari nach Afrika, nur um Lulle zu gefallen. Johanna weiß als Sandras ehemalige Vertraute um den nicht vorhandenen Wahrheitsgehalt der Geschichte, hält sich aber zurück und nimmt sich aus dem Peer-Group-Geschehen immer mehr heraus. Stattdessen zieht sie sich in ihre Hütte im Wald, die sie vorher mit Sandra gemeinsam „bewohnte“, zurück und besinnt sich auf die Natur. In dieser Stille lernt sie eine Elchkuh kennen, die sie mit Popcorn füttert und ihr den Namen „Wildstern“ gibt. So baut sich langsam eine Bindung zwischen ihr und dem Tier auf. Im Zuge ihres neu erwachten Interesses für Elche schließt sie sich der Gruppierung „Freunde des Waldes“ an und lernt Sixten und Isabella kennen, mit denen sie sich fortan umweltpolitisch engagiert. Zwar gibt es auch hier einige Konflikte und Verstrickungen (auch mit ihren Eltern, die begeisterte Jäger sind), letztlich aber läuft es darauf hinaus, dass Johanna sich von Sandra und Lulle emanzipieren kann, neue Freundschaften eingeht und im Umwelt- und Klimaaktivismus (vor allem im Elchschutz) eine Aufgabe findet – und sich verliebt. Das alles ist seicht und leicht lesbar erzählt, die Kapitel sind kurz und handlungsstark. Dem Text ist das ehrenwerte Engagement für den Schutz der Elche und des Waldes eingeschrieben und doch bleibt er in seinem Nachhall seltsam banal: Zu wenig neu, zu wenig innovativ ist in der sprachlichen Gestaltung und im Erzählgestus, so mag man kritisch einwenden. Insgesamt aber handelt es sich bei „Elchtage“ um einen empfehlenswerten Jugendroman, dessen Themen und Motive jugendliche Leserinnen (Leser vielleicht weniger) sicherlich ansprechen und der sich an einem Zug „weglesen“ lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kirsten Kumschlies; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 11.10.2022

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