Eisblau ist die Liebe
- Autor*in
- Klassen, Lena
- ISBN
- 978-3-440-14496-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 270
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 14-15 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eigentlich war es nur eine Wette: Luna lässt sich von David küssen - und das Drama beginnt: Beide verlieben sich ineinander, David ertrinkt im eisigen See, wird aber nicht gefunden und Luna wird verfolgt. Von David, der doch noch lebt? Von wem sonst? Lenas Spürsinn führt sie auf eine rätselhafte Fährte, die sich als hochkriminell heraus stellt. David wird gefunden, eine blinde Liebe und reine Habgier verführte die Täter dazu, ihn zu kidnappen.
Beurteilungstext
EISBLAU sind nicht nur die Augen Davids, denen Luna, die 17-jährige Ich-Erzählerin verfallen ist, sondern auch die seines eiskalten Vaters und das Winterwetter mit dem See, dessen Eisdecke trügerisch ist: Drei Menschen versinken in ihm, zwei werden gerettet, einer war vielleicht nie wirklich in dem eiskalten Wasser. Übrig bleibt für Luna die Kälte, ihr wird nie mehr richtig warm. Sie lebt mit ihrem Vater zusammen, einem resignierten und erstarrten Journalisten, der erst wieder erwacht, als er versteht, dass seine Tochter in einen Entführungsfall verwickelt ist. Lena hat von ihm und der getrennt von den Beiden lebenden Mutter gelernt, was einen guten Journalisten ausmacht: auf die Zwischentöne zu achten, auf sein Bauchgefühl, auf das Unausgesprochene. Erst dadurch wird ihr deutlich, dass David nicht tot sein kann, dass er vielmehr in irgendetwas verwickelt ist, was unmittelbar mit ihm, der Schule, den Freunden, der Familie zu tun haben muss. Es gibt einen Abschiedsbrief - Luna spürt nur, dass daran etwas nicht stimmt. Die Handschrift ist echt, nur das Gefühl sagt ihr, dass da noch etwas verborgen ist. Davids ehemalige Freundin und ihr Bruder fahnden gemeinsam mit Luna nach dem Verschollenen. Irgendetwas ist auch hier nicht stimmig, dennoch gehen sie gemeinsam vor.
Luna ist ein Mädchen, das fest in ihre Clique an der Schule der Kleinstadt eingebunden ist. Sie ist es aber auch, die die engen Grenzen dieser Clique durch die kurze Freundschaft mit David durchbricht und von der der Reichen des Ortes aufgenommen wird. Die Klassengegensätze werden nie als solche ausgesprochen, die unüberwindbaren Mauern zwischen ihnen sind aber allerorts spürbar und für alle selbstverständlich. Erst als der Fall beginnt, ganz offensichtliche kriminelle Dimensionen anzunehmen, durchdringt Luna diese Grenze - und nur dadurch gelingt es ihr, den Fall zu lösen. Das furiose Finale mit vier Blessierten, immerhin keinem Toten, ist in seiner Gewalttätigkeit einigermaßen konstruiert, ergibt sich aber in seiner Logik aus der Situation und führt immerhin zu einem HappyEnd. Die Dialog reiche Sprache und die Nüchternheit Lunas im Gegensatz zu der gesamten, in vielen Bereichen unheimlichen, und damit manches Mal mysteriös wirkenden Handlung, machen diesen ""Thriller"" zu einer gut lesbaren und spannend beschriebenen Lektüre. Cjh14.08