Ein Königreich für Eljuscha

Autor*in
Orlev, Uri
ISBN
978-3-407-81088-5
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Hebräisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
286
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ukraine 1941. Eine Mutter flüchtet mit ihren vier Kindern nach Kasastan. Den Vater, einen hochrangigen Polizeibeamten, wird die Familie nur noch einmal wieder sehen. Was für die Mutter eine gefahrvolle Flucht und ein Leben in Armut am Rande des Existenzminimums wird, ist für Eljuscha eine interessante Lebenserfahrung.

Beurteilungstext

Die deutschen Truppen rücken näher auf Kostopol in der Ukraine vor. Kostopol war wenige Jahre zuvor noch polnisch. Eljuschas Vater hat dank seiner Beziehungen dafür gesorgt, dass die Flucht seiner Familie recht komfortabel verläuft. Die Familie hat Geld, Fahrkarten und in Kasastan wartet bereits jemand, der sie in ihr neues Zuhause bringt. Der Vater hofft auf Stalins schnellen Sieg und somit auf eine schnelle Rückkehr der Familie.
Eljuscha ist 6 Jahre alt, als die Familie die Heimat und den Vater verlassen muss, sein größter Verlust ist aber sein Spielzeugauto, das er in der Fluchtnacht verliert.
Das Leben in Kasastan ist in keiner Weise mit dem in der Ukraine zu vergleichen. Es gibt keinerlei Komfort, die Kinder, mit denen sich Eljuscha heimlich anfreundet, sprechen eine andere Sprache, es herrscht Hausarrest, da die Mutter Angst um ihre Kinder hat. Dank Eljuscha, der die Abwesenheit seiner Mutter nutzt, um zu den Jungen des Dorfes Kontakte aufzubauen, überlebt die Familie auch die harten Winter. Aber Eljuscha begibt sich durch seine kindliche Naivität in Gefahren. Auch die Mutter lernt, sich im neuen Leben zu behaupten. Gefragt ist ihre Kunst, die Tarotkarten zu lesen. Dies trägt zum Überleben bei, denn die Fähigkeit wird zur Tauschware.
Nach dem Krieg, der dem Vater der Kinder das Leben kostet, wirft die Mutter alles russische fort und versucht, mit ihrem alten polnischen Pass 1946 nach Israel zu gelangen. Eine lange und gefahrvolle Odyssee folgt. Eljuscha muss sich wieder an neue Sprachen und Gepflogenheiten gewöhnen, aber es gelingt ihm erneut, das beste aus den Situationen zu machen. In Israel wird die Familie getrennt, Eljuscha lebt im Kibbuz, seine Schwester leben in einem anderen Kibbuz, die Mutter findet einen neuen Lebensgefährten und behält zunächst nur ihr jüngstes Kind bei sich. Wieder muss das Leben neu aufgebaut werden.
Eljuscha ist ein starkes Kind, oft erschreckend alt für seine Lebensjahre, aber er kommt relativ unbeschadet durch die harten Zeiten. Die Geschichte hat einen realen Hintergrund, der Autor selbst lebt in Israel und wurde 1931 in Polen geboren.
Die Geschichte wird in zwanzig kurzen Kapiteln interessant erzählt und eigentlich könnte es auch Band zwei geben, denn das Leben in dem jungen Staat Israel wäre auch eine lohnenswerte Geschichte.

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Diese Rezension wurde verfasst von fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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