Ein ganzes Jahr auf der Baustelle

Schlagwörter

• Arbeitswelt

Teaser

Bevor die neue Schule gebaut werden kann, muss im Januar ein altes Gebäude abgebrochen werden. Im Februar wird die Baugrube ausgehoben, im März der Keller gebaut, im Mai mit dem Rohbau begonnen. Im Oktober kommen bereits die Dachdecker. Im Dezember ist die neue Schule schon fast fertig.

Beurteilungstext

Statt zum Entdecken und Staunen fordert dieses Wimmelbuch mehr zum Entdecken und Wundern auf, denn es werden sehr viele Situationen dargestellt, in denen der Arbeitsschutz grob vernachlässigt wird. Dies ist zwar durchaus humorvoll gemeint und auch nicht ohne Witz. Doch diese Menge an leichtsinnigem Verhalten steht zu sehr im Vordergrund und macht das Sachbuch fast zur Karikatur.
Die Einordnung nach Monaten ist unsinnig, zumal April, Juni, Juli und September fehlen. Zwar kann man am Kalenderblatt auf jeder Doppelseite erkennen, wie lange der Bau einer Schule dauern könnte, doch wäre jeder Arbeitsschritt auch in jedem anderen Monat denkbar. Die Aufforderung, nach den Jahreszeiten zu suchen, ist noch unglücklicher gewählt, da man höchstens am Schnee auf den Seiten Januar, Februar und Dezember erkennt, dass Winter ist.
Einige Bauabläufe sind falsch dargestellt. So werden Fenster heutzutage ab Werk mit Rahmen geliefert und nicht mehr vom Glaser mühevoll mit Hand eingekittet. Auch die verwendeten Oberbegriffe sind irreführend und wenig aussagefähig. Was hier mit “Plattenverlegen” bezeichnet wird, ist eigentlich der Rohbau. Statt “Wändestreichen” hätte einem Sachbuch die Verwendung des allgemein üblichen Begriffes “Innenausbau” besser gestanden...
Achtung vor verantwortungsvollen Tätigkeiten von Bauarbeitern wird hier keinesfalls vermittelt.
Sucht man jedoch lediglich ein Bilderbuch, mit dem man sich lange beschäftigen kann, wird man sicher Spaß beim Betrachten haben.