Ein Fall für 3: Der Museumsdieb

Autor*in
Blomkvist, Bjarne
ISBN
978-3-7891-0842-6
Übersetzer*in
Lütje, Susanne
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Brenner, Lisa
Seitenanzahl
60
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein Erstlesekrimi, der im Kunstmuseum spielt. Die Lesenden dürfen an manchen Stellen mitraten und damit auch mitdenken.

Beurteilungstext

Krimis haben im Erstlesesektor eine wichtige Funktion: Sie regen Bottom-up-Leseprozesse an, da die Lesenden vorausdeuten und an der Lösung des Falles antizipieren möchten. Sie müssen aber auch spannend sein und zum Voraus- und Mitdenken anregen.

In diesem Fall werden die drei Kinder Semra, Carlo und Ben von ihrem Onkel, der Museumswärter in einem Kunstmuseum ist, zu Hilfe gerufen, denn während seiner Nachtschicht hat er Diebe überrascht, die ein wertvolles Bild durch eine Fälschung austauschen wollten. Durch genaue Beobachtung gelingt es den dreien immer wieder, einen Schritt weiterzukommen, bis sie die Schuldige überführen können: Die Assistentin des Direktors, die gar nicht einmal unsympathisch ist.

Als Erstlesebuch wird hier vieles richtig gemacht: Schriftgröße, Wortschatz, Flattersatz etc. zeigen für diesen Bereich solides Handwerk. Fraglich ist, ob Bindestrichschreibungen wie "Stemm-Eisen" oder "Kontroll-Gang" tatsächlich den Leseprozess erleichtern. Der Aufbau in sechs Kapitel gliedert die Geschichte sinnvoll und verschafft Platz für Denkpausen. Diese werden genutzt, indem am Ende jedes Kapitels kleine Rätsel gestellt werden, die mit Hilfe der Illustrationen und genauer Beobachtung gelöst werden können. Gelungen ist, dass genau diese Beobachtungen zentrale Puzzleteile für die Lösung des Falles sind. Gelungen ist auch, dass sie nicht zu einfach und damit zu redundant sind. Man muss schon recht genau hinsehen und mitdenken, um die Lösung zu finden.

Die Bilder von Lisa Brenner illustrieren einerseits zentrale Handlungen aus dem Text, sind zudem Ankerpunkt für die Lösung der Leserätsel und haben doch auch immer wieder Eigenständiges: Der Becher mit der Aufschrift "KEEP CALM" im Zimmer des Wachmanns, Mona Lisa in der Werkstatt des Restaurators oder ein halb verdecktes T-Shirt mit Sherlock-Holmes-Konterfei lassen Raum für einen "zweiten Blick", der Sinnebenen anbietet, die jenseits eines schnellen Verstehens liegen.

Leider gibt es auch wieder - wie in der ganzen Reihe - am Ende Leserätsel, die wenig mit dem Text zu tun haben und auch wenig leseförderlich sind. Da noch zahlreiche weitere Paratexte hinzukommen, etwa die Vorstellung der Hauptfiguren auf dem Vorsatzblatt und eine Elterninformation zur Buchreihe, wirkt das Buch insgesamt überladen. Hier wäre weniger mehr.

Insgesamt also ein gelungenes Erstlesebuch, dem es gut getan hätte, wenn es stärker auf die eigentliche Story fokussiert hätte.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 29.05.2018

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